Vor Friedenskonferenz: Bürgenstock-Chef zu Haft verurteilt!
Der Austragungsort der Ukraine-Friedenskonferenz wird von einem Skandal erschüttert: Der Chef der Anlage muss ins Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Bürgenstock-Resort wird die nächste Ukraine-Friedenskonferenz stattfinden.
- Dessen Chef wird jedoch nicht dabei sein: Er muss in Katar für sechs Jahren ins Gefängnis.
- Das Mitglied der katarischen Herrscherfamilie soll öffentliche Gelder veruntreut haben.
Die Schweiz ist bekannt für ihre malerischen Landschaften und luxuriösen Resorts. Eines davon ist das Bürgenstock-Resort.
Es wird von der Katara Hospitality betrieben – einem Hotelzweig des katarischen Staatsfonds. In dieser Woche wurde bekannt, dass die Anlage auf Nidwaldner Boden einen Coup gelandet hat: Die Schweiz wird dort den nächsten Ukraine-Friedensgipfel austragen.
Hoch über dem Vierwaldstättersee sollen diverse Nationen Verhandlungen führen.
Die Vorfreude wird nun aber getrübt. Wie die «Sonntagszeitung» auf Berufung katarischer Medien berichtet, ist der Chef des Resorts in einen Skandal verwickelt.
Korruptionsskandal erschüttert Katar
Scheich Nawaf bin Jassim bin Jabor Al-Thani wurde Anfang dieses Jahres in seiner Heimat Katar zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Dazu kommt eine Geldstrafe von 207 Millionen Franken. Der Vorwurf: Veruntreuung öffentlicher Gelder.
Die Nachricht von Scheich Nawafs Verurteilung verbreitete sich wie ein Lauffeuer und sorgte in Katar für Schockwellen. Laut der «Khaleej Times» wurde Scheich Nawaf zusammen mit 15 weiteren Männern schuldig gesprochen.
Trotz des Skandals geht das Geschäft im Bürgenstock-Resort weiter, schreibt die «Sonntagszeitung». Seit dem 1. April ist Chris Franzen neuer Direktor des Resorts. Der gebürtige Zermatter leitete zuvor das Waldorf Astoria in Doha, der Hauptstadt von Katar.
Er ist ein hochrangiges Mitglied der katarischen Herrscherfamilie und Präsident der Katara Hospitality.
Bei der Eröffnung des Bürgenstock-Resorts im Jahr 2018 schwärte Scheich Nawaf: «Wir sind sehr stolz», sagte er damals neben Bundesrat Johann Schneider-Ammann. «Die Lage hier oben am Vierwaldstättersee ist einmalig.»