Wahlen in Bolivien wegen Coronavirus erneut verschoben
Wegen der Corona-Pandemie sind die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Bolivien erneut verschoben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Urnengang jetzt für Mitte Oktober geplant.
Der Urnengang solle jetzt am 18. Oktober stattfinden, erklärte das Wahlgericht am Donnerstag. Die Wahl hätte ursprünglich im Mai stattfinden sollen und war wegen des Coronavirus bereits ein erstes Mal auf den 6. September verschoben worden.
Die Experten erwarteten den Höhepunkt der Corona-Welle in Bolivien für Ende August oder Anfang September, sagte Wahlgerichtspräsident Salvador Romero zur Begründung für die erneute Verschiebung. Das neue Datum biete bessere Voraussetzung für den Gesundheitsschutz und die Entsendung internationaler Wahlbeobachter. In Bolivien wurden bisher mehr als 64.000 Corona-Infektionen und mehr als 2300 Todesfälle in Folge des Virus registriert.
Bei dem Urnengang sollen der Präsident, der Vizepräsident sowie 36 Senatoren und 120 Abgeordnete gewählt werden. Boliviens langjähriger Staatschef Evo Morales war nach einer von Manipulationsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl im vergangenen Oktober zum Sieger erklärt worden. Im November trat er nach wochenlangen Protesten gegen seine Wiederwahl zurück und floh ausser Landes. In seinem Heimatland laufen Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs, der «Aufwiegelung» und des «Terrorismus».