Weniger Falschgeld in Deutschland
Kriminelle richten mit gefälschten Euro-Scheinen jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe an. Europas Währungshüter setzen auf verbesserte Sicherheitsmerkmale. Geht die Rechnung auf?
Verbesserte
Sicherheitsmerkmale der Euro-Scheine erschweren Geldfälschern das Handwerk.
Zwar brachten Kriminelle im vergangenen Jahr weltweit rund 694’000 Euro-Blüten
in Umlauf und damit etwa 1,5 Prozent mehr als 2016, wie die Europäische
Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Einen deutlichen Rückgang
von 11,3 Prozent auf rund 72’900 Fälschungen gab es nach Angaben der Bundesbank
aber in Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
- Im vergangenen Jahr gab es rund 1,5 Prozent mehr Euro-Blüten als noch im Jahr 2016.
- In Deutschland konnten die Fälschungen um über zehn Prozent reduziert werden.
- Grund dafür sind unter anderem die verbesserten Sicherheitsmerkmale der Euro-Scheine.
«Seit der Einführung der Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz
ist ein Rückgang der Falschgeldzahlen festzustellen, sagte Carl-Ludwig Thiele,
im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig. Insbesondere die Zahl der
20-Euro-Blüten sei deutlich gesunken. «Auch die 50-Euro-Fälschungen sind
bereits leicht zurückgegangen.»
Verbesserte Sicherheitsmerkmale – unter anderem das durchsichtige Porträtfenster und die Smaragdzahl – gelten als Hürden für Fälscher.
Geringer Falschgeldanteil
Weltweit richteten Kriminelle mit Euro-Blüten im vergangenen Jahr einen
Schaden von rund 36 Millionen Euro an. 2016 waren es noch 40 Millionen Euro. Mit rund 53 Prozent in Europa ist der Fünfziger für Fälschungen besonders beliebt.
Gemessen daran, dass fast 21,4 Milliarden Euro-Banknoten im Gesamtwert
von knapp 1,2 Billionen Euro im Umlauf sind, ist der Falschgeldanteil insgesamt
allerdings äusserst gering.