Neue israelische Luftangriffe im Gazastreifen haben laut Berichten eine Spur der Verwüstung und zahlreiche Opfer hinterlassen.
Gazastreifen
Ruinen von Gebäuden, die bei israelischen Angriffen im zentralen Gazastreifen zerstört wurden. (Archivbild) - Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge erneut viele Tote gegeben. Am Morgen seien in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets mindestens 28 Menschen getötet worden, darunter vor allem Kinder und Frauen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ziel des Luftangriffs sei ein Wohnhaus gewesen.

Dutzende Menschen seien dabei verletzt worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

Israelische Soldaten hätten am Morgen zudem das Kamal-Adwan-Spital im Norden des Gazastreifens gestürmt, berichtete Wafa. Israelische Einsatzkräfte hätten die Klinik zudem beschossen. Dabei seien Fenster zerstört worden.

Militäraktion trifft Spitäler

Patienten sollen angewiesen worden sein, in den Hof zu gehen, hiess es in dem Bericht weiter. Soldaten sollen auch den Zugang zu lebenswichtigen Hilfsgütern blockieren.

Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär sagte auch hierzu auf Anfrage, dem Bericht nachzugehen.

Die israelische Armee ist derweil eigenen Angaben nach weiter im Flüchtlingsviertel Dschabalija im Einsatz. Die Truppen hätten «im Laufe des vergangenen Tages Dutzende Terroristen ausgeschaltet, terroristische Infrastruktur zerschlagen und zahlreiche Waffen sichergestellt», hiess es in einer Erklärung des Militärs.

Konflikt eskaliert: Zivilbevölkerung leidet

Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen hatte am Donnerstag von vielen Toten und Verletzten in der Gegend berichtet. Demnach soll die israelische Armee dort mehrere Häuser bombardiert haben. Israels Armee erklärte erneut, der Vorfall sei dem Militär einer ersten Untersuchung zufolge nicht bekannt. Er werde weiter geprüft.

Die Opferzahlen, die von Quellen genannt würden, die der Terrororganisation Hamas nahestünden, seien falsch und entsprächen nicht den Informationen des Militärs. Palästinensische Berichte sprachen von 150 Opfern – genauere Angaben, wie viele darunter Todesopfer sind und wie viele verletzt, gibt es derzeit nicht.

Der Zugang zu dem vom Militär abgeriegelten Gebiet ist extrem eingeschränkt. Die Lage in dem umkämpften Flüchtlingsviertel im Norden des Gazastreifens ist Augenzeugen zufolge katastrophal.

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