WM-Botschafter: Homophobe Aussagen «aus Zusammenhang gerissen»
Das Wichtigste in Kürze
- In einer ZDF-Doku teilte der WM-Botschafter seine homophoben Ansichten.
- Schwulsein sei «haram» und ein «geistiger Schaden».
- Nun verteidigt er sich: Die Äusserungen seien «aus dem Zusammenhang gerissen».
Der katarische WM-Botschafter Khalid Salman wehrt sich nach Kritik an seinen homophoben Aussagen in einer ZDF-Dokumentation. Der 60-Jährige äusserte sich bei Twitter und sagte, seine Aussagen seien «aus dem Zusammenhang gerissen». Er schrieb zudem, «jeder» sei in Katar willkommen, «aber unsere Kultur und Religion ändern sich nicht für die Weltmeisterschaft».
In dem Interview mit dem ZDF hatte der frühere Nationalspieler über Homosexuelle gesprochen und folgendes gesagt: «Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen – lass uns zum Beispiel über Schwule reden».
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Diese dürften nach Aussagen von Khalid Salman zwar ins Land kommen, müssten dort aber «unsere Regeln akzeptieren». Schwulsein sei «haram» und damit verboten, sagte der Ex-Fussballer und fügte an: «Es ist ein geistiger Schaden.» An dieser Stelle wurde das Interview nach ZDF-Angaben durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.
Deutschland kritisiert abwertende Äusserungen
Die Aussagen des früheren Nationalspielers kurz vor der Fussball-Endrunde hatten für massive Kritik gesorgt. In Deutschland verurteilte das Auswärtige Amt durch Sprecherin Andrea Sasse die abwertenden Äusserungen.
«Es handelt sich aus unserer Sicht um einen unglaublich homophoben Ausfall», sagte Sasse in der Bundespressekonferenz. «Das widerspricht auch dem, was unsere Ansprechpartner in der katarischen Regierung uns zugesagt haben.» Die Regierung Katars habe zugesichert, dass alle Fans bei der am 20. November beginnenden WM willkommen seien. «Darauf verlassen wir uns», äusserte die Sprecherin.
Das WM-Organisationskomitee und der Weltverband FIFA haben die Aussagen bislang nicht kommentiert. Salman ist einer von zehn «lokalen» WM-Botschaftern.