WM 2022: Katarischer Botschafter schockt mit homophoben Aussagen
Kurz vor der WM 2022 schockt der WM-Botschafter mit homophoben Aussagen. Er wolle nicht, dass Kinder Schwule sähen, da sie so etwas lernten, was nicht gut sei.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer ZDF-Doku teilt der WM-Botschafter seine homophoben Ansichten.
- Schwulsein sei «haram» und ein «geistiger Schaden».
- Schwulenorganisationen warnen trotz Sicherheitsgarantien vor Reisen nach Katar.
Wegen einer Vielzahl von Gründen steht die WM 2022 in Katar, die in wenigen Wochen beginnt, in der Kritik. Da wäre das Klima, weswegen das Turnier im Winter stattfindet, die Arbeitsbedingungen, die an Sklaverei erinnern, oder die allgemeine Menschenrechtslage. Ein weiteres Thema sind die Rechte für die LGBTQ-Community. Denn im Wüstenstaat ist Homosexualität verboten und kann mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden.
Katar hat sich in letzter Zeit bemüht, Kritik abzublocken und Zweifel zu zerstreuen. Die von der deutschen Sportministerin Nancy Faeser geforderten Sicherheitsgarantien wurden abgegeben. Katars Premierminister Al-Thani bezeichnet diese aber als «überhaupt nicht notwendig».
Nun aber lassen Entgleisungen des offiziellen WM-Botschafters aufhorchen und bestätigen die Befürchtungen. In der ZDF-Doku «Geheimsache Katar» nennt Khalid Salman Homosexualität einen «geistigen Schaden».
Jeder werde akzeptieren, dass Schwule nach Katar kämen, so der Ex-Fussballer. «Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.» Seine Abneigung gegenüber Homosexuellen begründet er mit den Kindern: Wenn sie Homosexualität sähen, würden sie etwas lernen, was nicht gut sei. Schwulsein sei «haram» – verboten.
Bei den Dreharbeiten wurde ZDF vom Pressesprecher des Organisationskomitees der WM 2022 begleitet. Dieser brach das Interview mit Botschafter Khalid Salman dann ab.
Bereits vor diesem Interview sagte Alfonso Pantisano, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland, er empfehle niemandem, nach Katar zu reisen. Gegenüber «MDR» fordert er eine offizielle Reisewarnung. Die Sicherheitsgarantien seien ein «Märchen».