Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt sprunghaft

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Israel,

Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen in Israel sprunghaft an. Bald enden in dem Land die Sommerferien, die Schulen werden wieder geöffnet.

Eine Frau nimmt ihre Gesichtsmaske ab und raucht eine Zigarette auf einem Lebensmittelmarkt. Zu Beginn der weltweiten Corona-Pandemie galt Israel vielen als leuchtendes Beispiel für eine rasche und erfolgreiche Eindämmung. Doch inzwischen steht das Mittelmeerland schlechter da als die meisten europäischen Länder, ein zweiter Lockdown erscheint unausweichlich. Foto: Oded Balilty/AP/dpa
Eine Frau nimmt ihre Gesichtsmaske ab und raucht eine Zigarette auf einem Lebensmittelmarkt. Zu Beginn der weltweiten Corona-Pandemie galt Israel vielen als leuchtendes Beispiel für eine rasche und erfolgreiche Eindämmung. Doch inzwischen steht das Mittelmeerland schlechter da als die meisten europäischen Länder, ein zweiter Lockdown erscheint unausweichlich. Foto: Oded Balilty/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Oded Balilty

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel zählte erstmals seit Beginn der Pandemie über 3000 Infektionen an einem Tag.
  • Die Corona-Zahlen steigen sprunghaft an in dem Land.
  • Am Dienstag öffnen Schulen das erste Mal nach den Sommerferien wieder.

Erstmals seit Beginn der Pandemie sind in Israel an einem Tag mehr als 3000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 3150 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit ein Rekordwert verzeichnet. Am Dienstag waren es 2252 Fälle gewesen.

Am Dienstag waren in Israel mit Ende der Sommerferien die Schulen und Kindergärten unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet worden - trotz der hohen Ansteckungsrate.

Coronavirus - Israel
Ultra-orthodoxe Juden, Anhänger der chassidischen Gemeinschaft von Shomrei Emunim, tragen aufgrund des Coronavirus Mundschutze bei der Beerdigung ihres Rabbinerreferenten Aharon Roth, der an - dpa

Rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche lernen in Schulen oder gehen in Krippen. Eigentlich war es Ziel der Regierung gewesen, die Zahl der Neuinfektionen zuvor deutlich zu drücken.

Israels Corona-Beauftragter Ronni Gamzu steht in der Krise stark unter Druck. Er hat im Bemühen um Eindämmung der Seuche mit deutlichem Widerstand zu kämpfen. So hatte Chaim Kanievsky, ein führender Rabbiner innerhalb der strengreligiösen Gemeinschaft, jüdische Religionsstudenten dazu aufgerufen, sich nicht auf das Coronavirus testen zu lassen. Als Grund sagte er, eine Corona-Quarantäne gefährde die Bibelstudien. Die Anzahl der Corona-Infizierten in strengreligiösen Vierteln ist besonders hoch.

Coronavirus- Israel
Ein orthodoxer Jude steht an einer Absperrung und diskutiert mit einem Polizisten (r). Die Polizei setzt aufgrund erneut steigender Infektionszahlen während der Corona-Pandemie eine Abriegelung des vorwiegend jüdisch-religiösen Viertels Romema in Jerusalem sowie weiterer Viertel in 5 Städten im ganzen Land durch. - dpa

Strengreligiöse Kreise nehmen Gamzu auch einen Brief übel, den er an den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, geschrieben hatte. Darin hatte er dazu aufgerufen, die Einreise von Israelis in die Ukraine zu verhindern, um Corona-Ansteckungen zu verhindern.

Tausende Ultraorthodoxer Israelis besuchen zum jüdischen Neujahr den Pilgerort Uman in der Ukraine. Der israelische Koalitionsvorsitzende Micky Zohar warf Gamzu daraufhin vor, er ermutige zu antisemitischen Übergriffen in der Ukraine.

Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.

Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben bislang 122 799 Fälle erfasst. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 976.

Kommentare

Weiterlesen

a
18 Interaktionen
JSVP tobt
a
4 Interaktionen
Ekel in Ostschweiz

MEHR IN NEWS

ps5 update
Sony
a
1 Interaktionen
Post
Beauty-Kolumne
1 Interaktionen
Beauty-Kolumne
Wirtschaft südkorea
Auch wegen Zöllen

MEHR AUS ISRAEL

Hai
Tödlicher Haiangriff
In Auschwitz-Birkenau
In Auschwitz
Mahmud Abbas
2 Interaktionen
Bei Versammlung