Zahl der Monsun-Todesopfer in Südasien auf mehr als 270 gestiegen
Die Zahl der Monsun-Todesopfer in Südasien ist auf mehr als 270 gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Save the Children: Mehr als drei Millionen Kinder von Überschwemmungen betroffen.
Die am Mittwoch veröffentlichten Bilanzen aus den Ländern Indien, Nepal, Bangladesch und Pakistan stiegen gegenüber dem Vortag um etwa 70 Todesfälle. In Bangladesch stand ein Drittel des Staatsgebietes unter Wasser. Die Hilfsorganisation Save the Children erklärte, von den Überschwemmungen infolge der heftigen Monsun-Regen seien inzwischen 3,2 Millionen Kinder betroffen, die Lage sei gerade für Kinder «lebensbedrohlich».
In Indien stieg die Zahl der Monsun-Todesopfer von 60 auf 100. Besonders stark betroffen sind die Bundesstaaten Bihar und Assam im Norden und Nordosten des Landes. In Mumbai kamen insgesamt 14 Menschen ums Leben, nachdem am Dienstag ein Gebäude eingestürzt war. Die Rettungskräfte stellten die Suche nach Verschütteten ein. Zuvor hatten sie am Mittwochmorgen eine 28-jährige Frau mit ihren beiden Kindern aus den Trümmern gerettet. Im Kaziranga-Nationalpark bargen Helfer ein Nashorn-Kalb, das von den Fluten mitgerissen zu werden drohte.
In Bangladesch nahm die Zahl der Toten von 44 auf 59 zu. Besonders hart betroffen vom Monsun sind dort die rund eine Million Flüchtlinge der muslimischen Rohingya-Minderheit, die wegen der Verfolgung durch das Militär in Myanmar aus dem Nachbarland geflohen waren und notdürftig in Lagern im Bezirk Cox's Bazar untergebracht sind.
In Nepal kamen durch Überschwemmungen und Erdrutsche mindestens 83 Menschen ums Leben, 17.000 Familien mussten aus ihren überfluteten Häusern flüchten. Im pakistanischen Teil von Kaschmir starben 30 Menschen durch die Auswirkungen des Monsuns.
Die Monsunzeit in Südasien dauert von Juni bis September. Die Niederschläge werden benötigt, um die Bevölkerung des indischen Subkontinents ernähren zu können, die etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht. Allerdings führen die Monsun-Regen auch alljährlich zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Zahlreiche Orte sind derzeit von der Aussenwelt abgeschnitten. Gesundheitsexperten befürchten die Ausbreitung von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser. Sie riefen die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung auf.