«Chang'e 5»: China gelingt Andock-Manöver mit Rückkehrkapsel

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Erfolgreiches Rendezvous in 380.000 Kilometer Entfernung: Chinas Raumschiff «Chang'e 5» nimmt eine der schwierigsten Hürden auf dem Rückweg zur Erde. Forscher warten gespannt auf das Mondgestein.

Technisches Personal überwacht den Transfer der auf dem Mond gesammelten Proben vom Aufstiegsmodul zum Rückkehrer der chinesischen Sonde «Chang'e 5» im Beijing Aerospace Control Center. Foto: Jin Liwang/XinHua/dpa
Technisches Personal überwacht den Transfer der auf dem Mond gesammelten Proben vom Aufstiegsmodul zum Rückkehrer der chinesischen Sonde «Chang'e 5» im Beijing Aerospace Control Center. Foto: Jin Liwang/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach seiner unbemannten Mondlandung ist China das erste robotergesteuerte Andock-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn um den Erdtrabanten gelungen.

Die Aufstiegsstufe des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes «Chang'e 5» koppelte am Sonntag erfolgreich an den Orbiter an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, seien anschliessend sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden.

Das Manöver galt als eines der schwierigsten vor dem Flug zurück zur Erde. Zwar hat China mit seinen Raumschiffen bereits mehrere Rendezvous in der Erdumlaufbahn vorgenommen, aber noch nie in 380.000 Kilometern Entfernung. Nach den bemannten Mondlandungen der USA in den 60er und 70er Jahren ist es das erste Mal, dass im Mond-Orbit ein Docking-Manöver auch ohne Astronauten gelungen ist.

Anschliessend trennte sich das Raumschiff wieder von dem Aufstiegsmodul. Es umkreiste am Sonntag weiter den Mond und wartete auf den richtigen Moment für den Rückflug zur Erde. Die Landung wird Mitte des Monats in der Inneren Mongolei erwartet. Die Mondmission gilt als wichtiger Schritt in Chinas ambitioniertem Weltraumprogramm. Die junge Raumfahrtnation will Erfahrungen sammeln, mit denen in Zukunft auch eine bemannte Landung auf dem Mond gelingen kann.

Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Gesteinsproben auf dem Mond gesammelt wurden und zur Untersuchung auf die Erde gebracht werden sollen. Bei einer erfolgreichen Rückkehr wäre China nach den USA und der Sowjetunion erst die dritte Nation, der ein solches Vorhaben gelungen ist.

Forscher warten mit Spannung auf die Mondproben, die jünger sind als alles andere Gestein, das die USA und die Sowjetunion eingesammelt hatten. Die Untersuchungen könnten neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität auf dem Mond liefern. Die Apollo-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.

«Der Mond ist ein grosser Ort mit Unterschieden im Terrain», sagte der australische Raumfahrtexperte Morris Jones. «Proben aus verschiedenen Gebieten zurückzubringen hilft uns, die Formation und Struktur des Mondes besser zu verstehen.» Der Flug diene auch Chinas langfristigem Ziel, selber Astronauten auf den Mond zu bringen.

Die chinesische Mondmission erfolgt 51 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung der USA am 21. Juli 1969, bei der Neil Armstrong und Edwin «Buzz» Aldrin als erste Menschen die Oberfläche des Erdtrabanten betraten. Die USA haben sechs Mal Astronauten auf den Mond gebracht. Mit «Apollo 17» im Dezember 1972 stellten die USA ihre bemannten Mondlandungen ein.

«Chang'e 5» war am 23. November deutscher Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. Am 1. Dezember setzte der Lander in einem nach dem deutschen Astronomen Karl Rümker (1788-1862) genannten Vulkangebiet auf. Es liegt im «Ozean der Stürme» im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes.

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