Zwei Richter im Iran erschossen: Angriff am Obersten Gerichtshof
Schockierender Vorfall in Teheran: Zwei hochrangige Richter wurden am Sitz des Obersten Gerichtshofs getötet. Ein Angreifer eröffnete das Feuer.
In der iranischen Hauptstadt Teheran kam es zu einem tödlichen Angriff auf zwei Richter des Obersten Gerichtshofs. Wie «Berliner Zeitung» berichtet, wurden die Richter Ali Rasini und Mohammed Moghisseh von einem Angreifer erschossen.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände des Obersten Gerichtshofs. Laut der iranischen Justiz-Website «Misan» verletzte der Täter zudem einen weiteren Mann, bevor er sich selbst tötete.
Die getöteten Richter waren für brisante Fälle zuständig. Sie bekämpften nach Angaben von «Misan» «Verbrechen gegen die nationale Sicherheit, Spionage und Terrorismus».
Zwei Richter getötet: Hintergründe bleiben noch unklar
Die Motive für die Tat sind noch nicht bekannt. Wie «Deutsche Welle» meldet, hatte der Angreifer keinen Fall vor dem Obersten Gericht; die iranische Justiz bezeichnet den Angriff als «terroristisch».
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Fars handelte es sich bei dem Täter mutmasslich um einen Mitarbeiter des Gerichtshofs. Dort war er für Getränke zuständig.
Beobachter vermuten politische Motive hinter dem Attentat. «N-tv» berichtet, dass die beiden Richter für zahlreiche Urteile gegen Dissidenten und Oppositionelle verantwortlich waren.
Sanktionen und frühere Attentate
Einer der getöteten Richter, Mohammed Moghisseh, unterlag US-Sanktionen. Das US-Finanzministerium warf ihm 2019 vor, «zahllosen unfairen Verfahren» vorgesessen zu haben.
Es war nicht der erste Anschlag auf iranische Richter: Laut «Spiegel» gab es bereits 1998 ein Attentat auf Rasini. Damals platzierten Attentäter eine Bombe in seinem Auto.
Im Jahr 2005 wurde der bekannte Richter Hassan Moghaddas in Teheran ermordet. Zwei Männer wurden dafür verurteilt und öffentlich gehängt.
«Terrorakt» gegen zwei Richter
Die iranische Regierung verurteilt den Angriff scharf. Wie «N-tv» berichtet, bezeichnen staatliche Medien den Vorfall als «Terrorakt» gegen zwei Richter.
Die Sicherheitsbehörden haben Ermittlungen zur Identität und zum Motiv des Täters aufgenommen. Der Vorfall könnte weitreichende Folgen für die Sicherheit an iranischen Gerichten haben.