Zweifel an Stabilität der britischen Regierung
Theresa May kämpft mit Zerfallserscheinungen in ihrem Kabinett. Nach dem Rücktritt der Entwicklungshilfeministerin Patel ernennt sie mit Penny Mordaunt eine Brexit-Enthusiastin zur Nachfolgerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Rücktritt der Entwicklungshilfeministerin scheint die Stabilität der britischen Regierung gefährdet.
- Sollte es zu mehr Mandatsniederlegungen kommen, stünde ebenfalls die hauchdünne Mehrheit der Regierung May auf der Kippe.
Nach dem Rücktritt der Entwicklungshilfeministerin Priti Patel hat die britische Premierministerin Theresa May erneut eine Brexit-Enthusiastin in ihr Kabinett berufen. Die 44-jährige konservative Abgeordnete Penny Mordaunt übernahm das verwaiste Amt. Sie war zuletzt Staatssekretärin im Arbeitsministerium für Menschen mit Behinderungen. Patel hatte ihren Posten wegen unabgesprochener Treffen mit israelischen Regierungsvertretern am Mittwoch abgeben müssen (Nau berichtete).
Es war bereits der zweite Rücktritt eines britischen Kabinettsmitglieds innerhalb einer Woche und weckte Zweifel an der Stabilität der Regierung in London. Eine Woche davor hatte Verteidigungsminister Michael Fallon wegen Belästigungsvorwürfen seinen Hut nehmen müssen.
Auch Aussenminister Johnson ein Wackelkandidat
Weitere Minister, darunter
Aussenminister Boris Johnson und Kabinettschef Damian Green, sind wegen angeblicher Fehltritte unter Beschuss. Johnson steht wegen einer unvorsichtigen Äusserung über eine im Iran inhaftierte Britin in der Kritik, die nach Ansicht ihrer Angehörigen schwerwiegende Folgen für die Frau haben könnte.
Sollte es zu mehr Mandatsniederlegungen kommen, stünde ebenfalls die hauchdünne Mehrheit der Regierung May auf der Kippe.