Zweiter Ebola-Patient in kongolesischer Grossstadt Goma gestorben

Der Tod eines zweiten Ebola-Patienten in Goma hat Furcht vor einer Epidemie in der kongolesischen Millionenstadt im Osten des zentralafrikanischen Landes ausgelöst.

Ebolafieber
Medizinische Helfer nehmen in Goma Werte von Bewohnern auf - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 1800 Tote seit neuem Ebola-Ausbruch in Nord-Kivu vor einem Jahr.

Der Mann sei in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verstorben, teilte der für die Provinz Nord-Kivu verantwortliche Anti-Ebola-Koordinator Aruna Abedi am Mittwoch mit.

Der Patient sei am elften Tag seiner bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung in das Ebola-Behandlungszentrum in Goma in der Demokratischen Republik Kongo gekommen, erklärte Abedi. Er rief die Bevölkerung dazu auf, Verdachtsfälle zu melden. «Das Gesundheitszentrum ist keine Sterbeklinik - Patienten müssen in einem frühen Stadium kommen», betonte Abedi.

Die kongolesischen Behörden betonten, dass bereits alle Massnahmen ergriffen worden seien, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Goma nahe der Grenze zu Ruanda ist dicht besiedelt und gilt wegen ihres Flughafens und Hafens als Knotenpunkt für den internationalen Verkehr in Afrika.

In der bislang von Ebola-Fällen verschont gebliebenen Nachbarprovinz Süd-Kivu nahmen Ärzte derweil 15 Menschen mit Verdacht auf Ebola unter Quarantäne. Bei den Patienten handele es sich um eine Frau und ihre sechs Kinder, die aus Goma in die Stadt Birava in Süd-Kivu gekommen seien sowie um weitere Mitglieder derselben Familie, teilten die Behörden mit. Birava liegt rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Süd-Kivus, Bukavu, entfernt.

Gesundheitsexperten fürchten den Ausbruch der Epidemie in den Grossstädten, weil die Isolation von Patienten dort schwieriger ist als auf dem Land. Der erste Ebola-Todesfall in Goma war am 16. Juli aufgetreten. Am Tag danach rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der Epidemie den internationalen Gesundheitsnotstand aus.

Der Gesundheitsminister der Zentralafrikanischen Republik, Pierre Somse, hatte vergangene Woche angesichts der «intensiven wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen» seines Landes mit der Demokratischen Republik Kongo vor einem Überschwappen der Epidemie gewarnt.

Die Epidemie war am 1. August des vergangenen Jahres in der Gegend von Butembo in der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen. Seitdem sind laut offiziellen Zahlen vom Mittwoch 1803 Menschen in der Region an dem Virus gestorben.

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