Altes Kreuzfahrtschiff soll weltgrösstes künstliches Riff werden
Letzter Akt des Ozeandampfers SS United States: Das Schiff wird zum Riff umgebaut und anschliessend vor der Golfküste Floridas versenkt werden.
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Kreuzfahrtschiff SS United States hat seinen Liegeplatz Philadelphia verlassen.
- Das Schiff wird jetzt nach Mobile, Alabama, geschleppt.
- Dort sollen Vorbereitungen getroffen werden, bevor das Schiff vor Florida versenkt wird.
Der legendäre Ozeandampfer SS United States hat am Mittwoch seine letzte Reise angetreten.
Das 300 Meter lange Schiff hat seinen langjährigen Liegeplatz in Philadelphia verlassen. Nun wird es nach Mobile im US-Bundesstaat Alabama geschleppt, wie die Nachrichtenagentur «AP» berichtet.
Umbau zu künstlichem Riff
Der einstige Rekordhalter für die Überquerung des Atlantiks soll für seine finale Bestimmung vorbereitet werden. Okaloosa County in Florida plant, die SS United States zum «grössten künstlichen Riff der Welt» umzufunktionieren.
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Ursprünglich war die Verlegung bereits für November geplant, musste aber wegen Sicherheitsbedenken der US-Küstenwache verschoben werden.
Millionenprojekt mit Tourismuseffekt
Die Verantwortlichen in Florida hoffen, dass das Schiff zu einer einzigartigen Tauchattraktion wird. Sie erwarten jährliche Tourismuseinnahmen in Millionenhöhe für die Region.
Der Kauf und die Vorbereitung des Schiffs werden voraussichtlich über 10 Millionen Dollar kosten. Der gesamte Prozess bis zur Versenkung soll mindestens 18 Monate dauern.
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Die SS United States galt einst als Aushängeschild amerikanischer Ingenieurskunst. 1952 brach sie auf ihrer Jungfernfahrt den transatlantischen Geschwindigkeitsrekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 Knoten.
Symbol amerikanischer Innovation
Susan Gibbs, Präsidentin der SS United States Conservancy, würdigte das Schiff: «Das Schiff wird für immer die Stärke, Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit unserer Nation symbolisieren.»
Laut «AP» wechselte die SS United States nach ihrer aktiven Zeit mehrfach den Besitzer. Pläne für einen Wiederaufbau scheiterten jedoch stets an den hohen Kosten.