Forscher zeigen Fotos von legendärem Schiffswrack in der Arktis

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Kanada,

1845 brachen zwei Schiffe zur Franklin-Expedition auf – und kehrten nie wieder zurück. Unterwasserarchäologen erkundeten nun sieben Tage lang eines der Wracks.

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Porzellanteller im Unterdeck der «HMS Terror». - Parks Canada Agency/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Unterwasserarchäologen drangen erstmals in das Unterdeck der «HMS Terror» vor.
  • Forscher hoffen auf Hinweise, die über das Schicksal der Franklin-Expedition aufklären.

Vor 170 Jahre startete die Franklin-Expedition zur Erkundung der Nordwestpassage durch die Arktis. Heute hoffen Wissenschaftler auf Hinweise darauf, was genau mit den Schiffen des britischen Entdeckers John Franklin geschehen ist.

Die kanadische Nationalparkverwaltung veröffentlichte am Mittwoch erste Aufnahme¨n. Diese hatten Taucher bei einer Erkundung im Inneren des gesunkenen Schiffes «HMS Terror» gemacht.

John Franklins Mission

Die Schiffe «HMS Terror» und «HMS Erebus» gehörten zur Franklin-Expedition, die 1845 in Grossbritannien aufbrach. Ihr Ziel war es, die Verbindung zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zu finden. Im August des selben Jahres segelten sie in der kanadischen Baffin Bay an zwei Walfangbooten vorbei. Danach wurden sie nie wieder gesehen.

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Ein Sonar-Bild zeigt das Schiffswrack der «HMS Erebus» auf dem Meeresboden im Norden Kanadas. - EPA/Parks Canada

Das Wrack der «Erebus» wurde schliesslich 2014 in der Victoria-Strasse entdeckt. Die «Terror» wurde zwei Jahre später in 24 Metern Tiefe in einer Bucht vor King William Island gefunden. Die Bucht ist heute als Terror Bay bekannt.

Erkundung der «HMS Terror»

Unterwasserarchäologen verbrachten jetzt sieben Tage damit, das Wrack der «Terror» zu erkunden. Bei ihren Tauchexpeditionen drangen sie erstmals in das Unterdeck des Schiffes vor - und fanden es erstaunlich gut erhalten. Das Schiff liege aufrecht am Meeresboden, kein Anker sei ausgeworfen, berichtete Projektleiter Ryan Harris. Alles deute darauf hin, dass das Schiff unerwartet gesunken und «sehr, sehr schnell verlassen» worden sei.

Die Forscher konnten mehr als 90 Prozent des Unterdecks untersuchen. Nur das Schlafquartier von Kapitän Francis Crozier blieb wegen einer verschlossenen Tür für die Taucher und einen Tauchroboter unerreichbar.

In Croziers Kabine stehen noch sein Schreibtisch und Kartenschränke sowie Kästen, die möglicherweise Aufzeichnungen oder sogar das Logbuch enthalten könnten. Organisches Material wie etwa Papier bleibe sehr gut erhalten, erklärten die Forscher. Grund dafür seien die Sedimente im kalten Polarwasser und der geringe Sauerstoffgehalt.

Was passierte mit Franklin und seiner Besatzung?

«Schriftstücke könnten ein Licht darauf werfen, was passiert ist: Die Chronologie der Ereignisse, wann sich die beiden Schiffe trennten. Und wie sie dahin kamen, wo sie schliesslich verlassen gefunden wurden», sagte Projektleiter Harris. Die Aussicht, die Geheimnisse um das Schicksal der «Terror» zu lüften, sei «sehr spannend». Die Forscher wollen ihre Untersuchungen im kommenden Sommer fortsetzen.

Erst 14 Jahre nach dem Aufbruch der Schiffe zu der Polarexpedition fand man auf King William Island eine handgeschriebene Nachricht. Franklin und 23 Besatzungsmitglieder starben demnach bereits am 11. Juni 1847 unter nicht näher genannten Umständen.

Die Schiffe blieben dann angeblich am 22. April 1848 im Packeis stecken und wurden von den übrigen 105 Besatzungsmitgliedern zu Fuss verlassen. Niemand überlebte.

Später wurden Überreste einiger Expeditionsmitglieder von kanadischen Wissenschaftlern gefunden. Die Untersuchungen deuten darauf hin , dass sie an den Folgen von Kälte, Hunger und Bleivergiftung durch Konservendosen starben.

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