Buckelwal legt für Sex mehr als 13'000 Kilometer zurück
Für die Liebe begibt ein männlicher Buckelwal sich auf eine rekordverdächtige Wanderung durch drei Ozeane.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit seiner Langstreckenwanderung bricht ein Buckelwal alle Rekorde.
- Für die Paarung durchquerte der Wal drei Ozeane und legte insgesamt gut 13'000 km zurück.
Ein männlicher Buckelwal hat auf einer beispiellosen Reise rekordverdächtige 8.106 Meilen (13.046 Kilometer) zurückgelegt. Diese Wanderung führte ihn durch drei Ozeane und endete schliesslich an der Küste von Sansibar. Das Tier trotzte allen Erwartungen und wagte sich weit über sein übliches Verbreitungsgebiet hinaus.
Die Forscher von der Southern Cross University in Australien betonen die Bedeutung dieser Wanderung: «Hier wird die längste dokumentierte Grosskreisentfernung zwischen Sichtungen eines erwachsenen männlichen Buckelwals in Überwinterungsgebieten zweier verschiedener Ozeanbecken vorgestellt.»
Eine Reise aus Liebe und Überleben
Wissenschaftler vermuten, dass die Motivation des Wals für diese aussergewöhnliche Reise die Fortpflanzung war. Durch Erkundung neuer Gewässer erhöht er seine Chancen, einen Partner zu finden und mit anderen Gruppen in Kontakt zu treten.
Laut «Interesting Engineering» war die Entdeckung für die Wissenschaftler überraschend: «Unsere erste Reaktion war, dass es sich um einen Fehler handeln muss», kommentierte Ted Cheeseman, Mitautor der Studie. Der Wal wurde in Kolumbien und später im Kanal von Sansibar gesichtet. Er war Teil einer «Konkurrenzgruppe», die um ein Weibchen buhlte.
Soziale Interaktionen und Anpassungsfähigkeit
Die Reise des Wals zeigt aussergewöhnliche soziale Interaktionen mit verschiedenen Buckelwalpopulationen. Laut der Studie erkundete er ein grösseres Gebiet als jeder andere bekannte Buckelwal.
Normalerweise legen Buckelwale lange Strecken zwischen ihren Nahrungsgründen und Brutgebieten zurück. Diese Wanderungen erfolgen meist in Nord-Süd-Richtung, wobei die Tiere jährlich über 8.000 km (5.000 Meilen) zurücklegen.
Ein Zeichen für Umweltveränderungen
Die bemerkenswerte Reise könnte auch durch Umweltveränderungen motiviert worden sein. Der Buckelwal könnte aufgrund des Klimawandels und veränderter Nahrungsverfügbarkeit gezwungen gewesen sein, neue Gebiete zu erkunden.
Die Studienautoren stellen fest: «Diese extreme Distanzwanderung zeigt eine Verhaltensplastizität, die eine wichtige Rolle bei Anpassungsstrategien an globale Umweltveränderungen spielen kann.» Der männliche Buckelwal hat somit den Entfernungsrekord für eine Wanderung zwischen Brutgebieten gebrochen.
Mit dieser Rekordwanderung übertrifft der Wal die vorherige Bestmarke eines weiblichen Buckelwals, der zwischen 1999 und 2001 9.800 km zurücklegte.