Australier retten Buckelwal aus Netz – nun droht Geldstrafe

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Australien,

Wale zu retten kann gefährlich sein – und in Australien auch teuer. Vier jungen Leuten droht eine Strafe, weil sie nicht auf ein Expertenteam gewartet haben.

Wale aus Netzen zu retten, kann in Australien teuer werden.
Wale aus Netzen zu retten, kann in Australien teuer werden. - Jose Jacome/epa efe/dpa

In Australien hat eine Gruppe junger Leute einen Buckelwal vor dem Ertrinken gerettet – und riskiert deshalb jetzt rechtliche Konsequenzen samt einer saftigen Geldstrafe. Der Wal hatte sich am Montag vor dem Marcoola Beach im tropischen Bundesstaat Queensland so sehr in einem Hainetz verfangen, dass er sich kaum noch bewegen konnte.

Vier junge Australier, die am Strand Yoga machen wollten, entdeckten den gestressten Meeressäuger und riefen die Behörden zu Hilfe, wie die australische ABC unter Berufung auf das Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei (DAF) berichtete. Als nach einer Stunde aber noch keine Einsatzkräfte angekommen seien, schritt die Gruppe nach eigenen Angaben selbst zur Tat.

Mit ihren Paddle-Boards sprangen die vier ins Wasser und versuchten anschliessend, das Netz mit einem Messer durchzuschneiden. Der Wal sei vollständig in zwei Netzschichten verfangen gewesen, sagte einer der Retter, Brenton Owens. «Er war an der Oberfläche, aber er bewegte sich nicht.»

Oberste Priorität sei es gewesen, Teile des Netzes zu entfernen, die ein Auge des Buckelwals bedeckt hätten und das Tier so etwas zu beruhigen. Schliesslich gelang es der Gruppe, den Wal zu befreien, der umgehend davonschwamm.

Strenge Gesetze in Queensland

Das Ministerium bestätigte, dass am frühen Morgen eine Meldung zu einem in Not geratenen Wal bei der zuständigen Hotline eingegangen sei. Der Wal sei aber bereits befreit gewesen, als das entsandte Expertenteam an dem Strand ankam.

Nach der Gesetzgebung von Queensland drohen Personen, die im Meer nicht mindestens 100 Meter Entfernung zu einem Wal einhalten, bis zu 19.300 Australische Dollar (12.000 Euro) Strafe – es sei denn, es gab einen «vernünftigen Grund». Zudem muss zu Hainetzen ein Abstand von 20 Metern eingehalten werden. Die Höchststrafe beim Zuwiderhandeln beträgt hier umgerechnet rund 19.800 Euro.

Tonnenschwere Brustflosse

Ein DAF-Sprecher sagte, das Ministerium erwäge, nach dem jüngsten Vorfall eine Untersuchung wegen möglicher Verstösse gegen diese Gesetze einzuleiten. «Zu ihrer eigenen Sicherheit erinnern wir die Öffentlichkeit daran, sich in Netzen gefangenen Walen nicht zu nähern oder zu versuchen, sie zu befreien», betonte er.

«Buckelwale sind riesige Tiere, aussergewöhnlich schwer, und in Not verhalten sie sich ziemlich unberechenbar», zitierte die ABC Naomi Gardiner, Dozentin für Meeresbiologie an der James Cook University. Allein die Brustflosse kann fünf Meter lang und bis zu einer Tonne schwer sein. Gestresste Wale könnten Menschen durch eine einzige Bewegung ihres Körpers bewusstlos schlagen oder sogar töten, warnte die Expertin.

Kommentare

User #8187 (nicht angemeldet)

Brummt ihnen nur eine Strafe auf, dank Crowd-Funding wird ihnen kein Schaden entstehen und vielleicht bekommen sie noch einen verdienten dicken Batzen als Belohnung dieses wertvolle Geschöpf gerettet zu haben obendrauf!

User #4558 (nicht angemeldet)

Jetzt kommen die Oberlehrer wieder und wollen die mutigen Jungs ein Exempel statuieren. Die Jungs haben eine Tapferkeitsmedalie verdient! Aber ja, mich überrascht nichts mehr, wenn Behörden es besser wissen, was die Natur braucht.

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