US-Amerikanerin macht wegen Käsesucht Entzug
Eine junge Frau griff immer zum Käse, wenn sie sich schlecht fühlte. Wegen ihrer Abhängigkeit ging sie in eine Entzugsklinik.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau entwickelte in ihrem letzten Studienjahr eine Sucht nach Käse.
- Sie nahm schnell 20 Kilogramm zu und entwickelte fast Diabetes Typ II.
- Doch nach einem Aufenthalt in einer Entzugsklinik scheint sie geheilt.
- Ein Arzt erklärt, warum es zu einer Käsesucht kommen kann.
Während andere Studierende viel Alkohol trinken, ass Adela Cojab Käse. Die New Yorkerin entschied sich, deshalb in eine Entzugsklinik zu gehen.
Ihre ungewöhnliche Sucht begann in ihrem letzten Studienjahr. Um ihren Heisshunger zu stillen, kaufte sie täglich günstig Cheddar und Parmesan. Oft verzichtete sie beim Verzehr auf Besteck, griff mit blossen Händen zu. Nicht selten tat sie das allein und im Dunkeln auf dem Boden ihrer Wohnung.
«Es war das Einzige, das mir das Gefühl gab, einigermassen ‹ganz› zu sein», erklärte sie gegenüber der «New York Post».
Konsumrechtfertigung und gesundheitliche Folgen
Nebst grossen Mengen an Käse verschlang Cojab auch Parmesanchips. Immer wieder versuchte die 27-Jährige, ihr Essverhalten zu ändern. Doch der Salat auf ihrem Teller wurde nur zu einer Beilage neben dem Parmesan.
«Ich sagte mir immer wieder, dass es tatsächlich billiger sei, nur ein paar Käseblöcke zu kaufen.» So rationalisierte Cojab ihre Sucht weg.
Als die Studierende 20 Kilogramm zugenommen hatte, ihre Menstruation aussetzte und das Risiko für Typ-2-Diabetes stieg, intervenierte ihre Mutter. Sie riet ihrer Tochter, sich behandeln zu lassen. Cojab folgte dem Rat und checkte für zwei Wochen im Hilton Head Health in South Carolina ein. Die Behandlung in der Entzugsklinik kostet rund 5820 US-Dollar (5300 Franken) pro Woche.
Käse hat Suchtpotenzial wie Narkotika
Neal Barnard, Mediziner und Autor, erklärte gegenüber der «New York Post» die gesundheitlichen Risiken von Käse. Das Protein Kasein könne Menschen abhängig machen. «Käse enthält Opiatchemikalien, die an dieselben Gehirnrezeptoren binden wie Fentanyl oder jedes andere Narkotikum.»
In der Entzugsklinik lernte Cojab schliesslich, gesünder zu essen. Durch die Einnahme von Ozempic, einem Medikament gegen Diabetes, verlor sie auch schnell an Gewicht. Heute greift sie bei Stress zwar immer noch zum Käseblock – aber nicht mehr so oft wie früher. Und wenn sie es tut, dann wählt sie eher einen leichten Mozzarella statt Cheddar oder Parmesan.