Roger Köppel (SVP) lanciert Weltwoche Daily auf Youtube
Das Wichtigste in Kürze
- «Weltwoche»-Chef Roger Köppel lanciert ein eigenes «Nachrichtenformat»
- Er will viermal pro Woche über die wichtigsten Nachrichten referieren - «aus einer anderen Sicht».
- Der SVP-Nationalrat sieht seine neue Sendung als «Ausbalancieung» zur angeblich einseitigen SRG.
In der Medienschweiz bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Die No Billag-Initiative erschüttert die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in ihren Grundfesten, die Redaktion der Schweizerischen Depeschenagentur SDA streikt und demonstriert auf der Strasse (Nau berichtete).
Gleichzeitig gehen Politiker selbst auf Sendung und umgehen so die Filterfunktion der klassischen Medien. SVP-Nationalrat Thomas Matter produziert aufwändige Sendungen, SP-Politiker Cédric Wermuth setzt voll auf Live-Diskussionen (Nau berichtete).
Sendung künftig «fast jeden Tag»
Nun springt auch SVP-Nationalrat Roger Köppel auf den Zug auf. Der Boss der rechtsgerichteten «Weltwoche» lancierte am späten Montagabend seine neue Youtube-Show «Weltwoche Daily». Dem polarisierenden Politiker und Verleger geht es dabei darum, «fast jeden Tag» ab 16 Uhr 30 Uhr «die wichtigsten Nachrichten des Tages aus anderer Sicht» auf Smartphones, Tablets und Computer zu liefern.
So sollen die Bürgerinnen und Bürger zumindest von Montag bis Donnerstag informiert sein, «bevor die SRG in ihrem einseitigen Sound ihre Sicht der Dinge darlegt». In der Pilotfolge referiert der Zürcher Nationalrat über das WEF oder interviewt «NZZ»-Chef Eric Gujer.
Bestätigt Köppel die «Blocherisierung»?
Er sieht sein Nachrichten-Format ganz konkret als «Ausbalancierung der Dauerberieselung durch das zwangsgebührenfinanzierte Radio und TV». Damit dürfte er jenen No Billag-Gegnern in die Karten spielen, welche vor einer «Blocherisierung» der Schweizer Medienlandschaft warnen.
Sicher ist: SVP-Vordenker Blocher selbst gilt als einer der ersten, die ihre Ansichten via Internet-TV verbreiten. Auf den Youtube-Zug aufgesprungen ist selbst die SRG. Die Legitimation dazu ist aber höchst umstritten (Nau berichtete).