China kämpft gegen fallenden Yuan und Aktienmärkte
In China steht die Wirtschaft am Scheideweg: Der Yuan schwächelt, Aktienmärkte fallen und Trump-Drohungen verschärfen die Lage.
Chinas Wirtschaft steht unter Druck: Der Yuan schwächelt, die Börsen fallen. Peking versucht gegenzusteuern.
Trumps Rückkehr ins Weisse Haus verschärft zudem die Lage. So berichtet es «MarketScreener».
China: Währung und Börsen unter Druck
Der chinesische Yuan erreichte am Montag ein 16-Monats-Tief, der Blue-Chip-Index fiel auf den niedrigsten Stand seit September. An einem Tag gab er sogar bis zu 0,8 Prozent nach.
In der Vorwoche verzeichnete der Index zudem einen Verlust von 5 Prozent. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen reagierten deswegen prompt.
Sie hielten Treffen mit ausländischen Investoren ab und versicherten, die Öffnung der chinesischen Kapitalmärkte fortzusetzen. Dies berichteten beide Börsen am Sonntag.
Zentralbank greift ein
Die People's Bank of China plant ebenfalls Gegenmassnahmen. und erwägt, mehr Yuan-Scheine in Hongkong auszugeben. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur «Yicai» am Montag.
Die Zentralbank will damit Spekulationen eindämmen, wobei die«Financial News», eine Publikation der Zentralbank, deren Erfahrung betonte. Die PBOC habe zudem die Mittel, um auf die Yuan-Abwertung zu reagieren.
Charu Chanana, Chef-Investmentstratege bei Saxo, sieht die Lage aber kritisch. So würde die Entscheidung, den Yuan schwächer werden zu lassen, die Bedenken verstärken.
Wirtschaftliche Herausforderungen
China kämpft mit mehreren Problemen gleichzeitig. Der Immobilienmarkt schwächelt, die Einkommen sinken. Dies belastet die Verbrauchernachfrage und schadet Unternehmen.
Die Exporte waren daher ein Lichtblick, doch nun drohen hohe US-Zölle unter einer möglichen zweiten Trump-Regierung. Der S&P 500 stieg seit der US-Wahl zudem um 4 Prozent.
Der chinesische CSI300-Index fiel im gleichen Zeitraum jedoch um 4,3 Prozent. Dies verdeutlicht die Sorgen um mögliche Zölle, europäische Aktien stagnierten in dieser Zeit.
Massnahmen zur Marktstabilisierung
Die chinesischen Behörden reagieren mit verschiedenen Massnahmen. Seit September führten sie Swap- und Kreditprogramme ein, wobei sich der Gesamtwert auf 800 Milliarden Yuan beläuft.
Dies entspricht etwa 109 Milliarden US-Dollar. Ziel ist es, das Anlegervertrauen zu stärken und die Aktienkurse zu stützen, doch der Erfolg bleibt bisher aus.
Der Yuan erreicht regelmässig neue Tiefststände. Kapitalabflüsse verstärken den Druck. Am Montag fiel der Yuan-Kassakurs auf 7,3237 pro US-Dollar.
Ausblick und Expertenmeinungen
Fred Neumann, Chefökonom für Asien bei HSBC, sieht die Lage skeptisch. So würden Investoren auf konkrete Anzeichen warten, dass die Nachfrage reagiert.
Mehr Beweise für die Wirksamkeit der Massnahmen seien deswegen nötig.
Ein wichtiger Test steht zudem bevor: Das chinesische Neujahrsfest beginnt am 29. Januar. Es wird zeigen, wie es um das Verbrauchervertrauen steht.