China verweigert Journalistin neues Visum
China hat einer Journalistin des US-Portals BuzzFeed die Verlängerung ihres Visums verweigert.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer US-Korrespondentin verweigerte China die Verlängerung ihres Visums.
- Der als Journalisten-feindlich bekannte Staat nannte keine klaren Gründe.
Die BuzzFeed-Journalistin Megha Rajagopalan teilte heute Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass die chinesischen Behörden ihr im Mai keine neue Aufenthaltserlaubnis ausgestellt hätten und sie deshalb nicht länger aus China berichten könne. Ein klarer Grund, warum das Visum nicht verlängert wurde, sei nicht genannt worden. In den sechs Jahren, in denen Rajagopalan in China als Journalistin tätig war, hat sie auch immer wieder über die sich verschlechternde Menschenrechtslage geschrieben. Zuletzt berichtete sie mehrfach über die Verfolgung von Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten.
It is bittersweet to leave Beijing after spending six wonderful and eye-opening years as a journalist there. In May, China's Foreign Ministry declined to issue me a new journalist visa. They say this is a process thing, we are not totally clear why.
— Megha Rajagopalan (@meghara) August 22, 2018
Die Vereinigung der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) nannte die Entscheidung der Behörden «sehr bedauerlich und inakzeptabel» und forderte eine Erklärung des chinesischen Aussenministeriums.
China verweigert nicht zum ersten Mal ein Visum
Schon früher gab es Fälle, in denen ausländische Journalisten wegen kritischer Berichterstattung ausgewiesen oder um die Verlängerung ihres Visums bangen mussten. Zuletzt musste 2015 die französische Journalistin Ursula Gauthier das Land verlassen. Ende 2013 verweigerte Peking zeitweilig gleich zwei Dutzend US-Journalisten auf einmal eine weitere Arbeitsgenehmigung.
China gehört laut der Organisation Reporter ohne Grenzen zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten und Bloggern. In der Rangliste zur globalen Pressefreiheit liegt das Land auf Platz 176.