Kanada bittet China um Milde für zum Tode verurteilten Staatsbürger
Kanadas Aussenministerin Chrystia Freeland bittet um Nachsicht mit dem zum Tode verurteilten Kanadier. Dieser wird des Drogenschmuggels beschuldigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanada bittet China um Nachsicht für den zum Tode verurteilten Kanadier.
- Der Kanadier soll Drogen geschmuggelt haben.
Die kanadische Regierung hat China im Fall eines wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilten Kanadiers um Nachsicht gebeten. «Wir haben mit dem Botschafter Chinas in Kanada gesprochen und um Milde gebeten.»
Dies sagte die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland am Dienstag (Ortszeit). Sie betonte, ihr Land sei gegen die Todesstrafe, da diese «unmenschlich und unangemessen» sei. Die Regierung widersetze sich jedes Mal, falls ein Kanadier im Ausland zum Tode verurteilt werde.
Der Fall des Kanadiers Robert Lloyd Schellenberg hat die Spannungen zwischen Ottawa und Peking verschärft. Ein Gericht im Nordosten Chinas hatte den 36-Jährigen am Montag wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau kritisierte dieses Urteil scharf. Die Regierung in Peking wies dies als «unverantwortlich» zurück. Die kanadische Regierung verschärfte ausserdem ihre Reisehinweise für China - kurz darauf zog China mit entsprechenden Reisehinweisen nach.
Die Spannungen zwischen beiden Ländern hatten sich bereits nach der Festnahme von Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou in Vancouver Anfang Dezember verschärft. Schellenberg, der seine Unschuld beteuert, kann das Todesurteil binnen zehn Tagen anfechten. Experten gehen davon aus, dass der Fall bis zum obersten chinesischen Gericht gehen wird und diese Institution das Berufungsverfahren so lange in der Schwebe lässt, bis Mengs Schicksal entschieden ist.