Kanadier wird in China Drogenschmuggel vorgeworfen
In China wird einem Kanadier Drogenschmuggel vorgeworfen. Der Fall dürfte die angespannte Beziehung der beiden Länder verschlimmern.
Das Wichtigste in Kürze
- In China wird ein Kanadier wegen Drogenschmuggel angeklagt.
- Ihm droht eine lange Haftstrafe oder im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe.
Vor dem Hintergrund ohnehin angespannter Beziehungen muss sich in China ein Kanadier vor Gericht verantworten, weil er Drogen geschmuggelt haben soll. Der Prozess soll am Samstag in der nordostchinesischen Stadt Dalian beginnen, wie chinesische Staatsmedien berichteten.
Es handelt sich demnach um ein Berufungsverfahren, nachdem der Mann in einem früheren Urteil bereits für schuldig befunden wurde, «eine riesige Menge Drogen» geschmuggelt zu haben. In China drohen überführten Drogenhändler lange Haftstrafen oder sogar die Todesstrafe. 2009 wurde in China ein Brite hingerichtet, weil er etwa vier Kilogramm Heroin geschmuggelt haben soll.
Streit um Huawei-Finanzchefin
Kanada und China befinden sich seit Wochen auf Konfrontationskurs. Auslöser dafür war Anfang Dezember die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada. Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird von den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstössen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.
Ein Gericht entschied, Meng Wanzhou bis zu einer Entscheidung über ihre Auslieferung gegen Kaution freizulassen, sie muss aber in Kanada bleiben. In China werden seitdem zwei Kanadier festgehalten, denen vorgeworfen wird, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die «die nationale Sicherheit gefährden».
Manche Kritiker bewerten die Inhaftierungen als chinesische Vergeltung für das Vorgehen gegen die Chinesin. Beide Regierungen haben sich gegenseitig aufgefordert, ihre Landsleute wieder auf freien Fuss zu setzen.