Retourkutsche: China verhängt Sanktionen gegen US-Diplomaten
Das Wichtigste in Kürze
- China hat Sanktionen gegen amerikanische Diplomaten verhängt.
- Dies als Reaktion auf die Sanktionen der USA gegen chinesische Diplomaten.
China hat Sanktionen gegen amerikanische Diplomaten verhängt. Als Retourkutsche für bürokratische Hürden, die Washington für chinesische Diplomaten eingeführt hatte. Dies kündigte die Sprecherin des Aussenministeriums, Hua Chunying, am Freitag in Peking als sofortige «Gegenmassnahmen» an.
Nach Berichten in chinesischen Staatsmedien müssen US-Diplomaten in China jetzt fünf Arbeitstage vorher jeweils beim Aussenministerium anmelden, wenn sie formell mit lokalen Behördenvertretern zusammentreffen oder Bildungs- und Forschungseinrichtungen besuchen wollen.
Wirkungslose Proteste
Der Streit geht auf Klagen der USA zurück, dass US-Diplomaten in China ohnehin schon länger für Besuche und Gespräche bei lokalen Stellen um Erlaubnis der Behörden bitten müssen, die ihnen aber oft verweigert wird.
Da Proteste nicht gewirkt haben, kündigte die US-Regierung im Oktober an, dass chinesische Diplomaten in den USA künftig vorab das US-Aussenministerium zumindest informieren müssen, wenn sie im Land mit staatlichen Vertretern sprechen oder Bildungs- und Forschungseinrichtungen besuchen wollen.
Spannungen verschärfen sich
Die Spannungen zwischen den USA und China verschärfen sich seit Monaten - zuletzt noch einmal wegen der amerikanischen Kritik am Umgang mit den Protesten in Hongkong oder mit der muslimischen Minderheit der Uiguren in Nordwestchina.
Die beiden grössten Volkswirtschaften liefern sich auch seit mehr als einem Jahr einen heftigen Handelskrieg, der die Wirtschaft in beiden Ländern und auch die Weltkonjunktur bremst.