Wegen Coronavirus: Preisschlacht um Gesichtsmasken in der Schweiz

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Zürich,

Durch das neuartige Coronavirus werden Schutzmasken auch im Schweizer Online-Handel zu einer Rarität. Dies führt zur Preisschlacht.

Coronavirus
Gesichtsmasken sind aufgrund des Coronavirus schon beinahe zu einer Rarität geworden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Coronavirus sind Gesichtsmasken auch in der Schweiz vielerorts ausverkauft.
  • Eine Schweiz-Hongkongerin ärgert sich über rasante Preisanstiege.
  • Die betroffene Firma rechtfertigt, die Verfügbarkeit der Masken sei gering.

Sie sind zum Symbolbild des grassierenden Coronavirus geworden: Gesichtsmasken. Auch wenn deren Effektivität angezweifelt wird, sind diese gar in der Schweiz teilweise ausverkauft. Und doch ist hier die Chance, solche zu kriegen, noch um einiges höher als in China.

Eine in der Schweiz lebende Hongkonger-Leserin schickt deshalb regelmässig Schutzmasken zu ihren Verwandten in Hongkong, wie sie Nau.ch erzählt. Diese sind in und um China herum wegen dem Coronavirus seit Wochen ausverkauft. Doch beim Kauf der Masken erlebte sie einen Schock: Nebst Preisschwankungen wurde plötzlich die Bestellmenge reduziert.

Schweiz-Hongkongerin fühlt sich veräppelt

«Als ich die Website das erste Mal aufrief, konnte ich 50 Masken für nur zehn Franken bestellen.» Doch; «Nach Aktualisieren der Website sprang der Preis um fast das Doppelte in die Höhe!», entrüstet sich die Chinesin. Insgesamt wollte sie fünf Packungen à 50 Schutzmasken für ihre Familie in Hongkong bestellen.

Und dies innert weniger Stunden. Als sie dann die Bestellung bestätigen wollte, wurde ihr mitgeteilt, dass nur noch drei Packungen pro Person versendet werden dürfen. «Das fand ich schon sehr merkwürdig.»

Dann hiess es, dass die Lieferung gar nicht mehr ausgeführt werden könne. Denn der ganze Vorrat an Masken sei ausverkauft.

Coronavirus
Menschen stehen in Hongkong Schlange, um in einem Geschäft Mundschutzmasken zu kaufen. Der neue Coronavirus breitet sich aus. - dpa

«Auf der Website stand aber, dass noch 81 Packungen lieferbereit sind», erzählt die gebürtige Hongkongerin. Sie fühle sich von der Firma etwas veräppelt.

Vom Mega-Ansturm auf Masken wegen Coronavirus überrumpelt

Auf Anfrage erklärt die beschuldigte Schweizer Firma Ofrex mit Sitz in Glattbrugg ZH das Malheur. «Wir wurden komplett überrascht von der grossen Nachfrage. Wir hatten nur sehr wenige Packungen von unserem Lieferanten zu einem sehr tiefen Preis erhalten», so Sprecherin Katja Pfister.

Um möglichst viele Bestellungen abwickeln zu können, mussten sie den Bezug einzelner Personen begrenzen. Solche Informationen können laut der Mediensprecherin nicht direkt auf der Website aktualisiert werden. Der plötzliche Preisanstieg würde mit einer Preisänderung beim Hersteller zusammenhängen.

Masken
Kinder mit Atemschutzmasken am Flughafen von Peking. - AFP

«Wir erhielten eine kurzfristige Zusage, dass wir eine weitere Lieferung erhalten können, aber leider zum doppelten Preis. Im Moment können wie nicht sagen, ob und zu welchen Preis wir noch weitere Masken anbieten können.» Denn auch für die zweite Lieferung sähe es nicht gut aus, befürchtet Pfister.

«Ofrex» entschuldigt sich bei den Kunden für das Missverständnis. Es wird aufgrund des sich weiterhin ausbreitenden Coronavirus wohl nicht das letzte sein.

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