Weil Russland unter westlichen Sanktionen leidet, hofft es auf mehr Geschäfte mit der Volksrepublik. Auch das Atomabkommen der USA mit dem Iran ist ein Thema.
Putin trifft sich mit Jinping.
Putin trifft sich mit Jinping. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands Präsident Putin trifft sich mit Chinas Machthaber Xi Jinping in Shanghai,
  • Die USA werden unter anderem ein Gesprächsthema sein.
  • Indes ruft Irans Präsident Ruhani zu Diplomatie auf.
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Ruhani glaubt an Diplomatie

Russlands Präsident Wladimir Putin ist zu Gesprächen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zusammengekommen. Der chinesische Präsident begrüsste Putin am Freitag mit militärischen Ehren vor der Grossen Halle des Volkes in Peking. Bei ihrem Treffen wollen die beiden Staatsführer über Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit sprechen.

Bei dem Besuch dürfte zudem das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un thematisiert werden. Auch das von den USA gekündigte Atomabkommen mit dem Iran dürfte zur Sprache kommen.

Russland sucht die Nähe zu China

Angespanntes Verhältnis zu den USA

Nach Wellen westlicher Sanktionen gegen Russland, die vor allem auf den wichtigen Energiesektor und die Militärindustrie abzielen und den Zugang des Landes zu den globalen Finanzmärkten einschränken, sucht Moskau verstärkt die wirtschaftliche Nähe Pekings.

Beide Länder hatten bereits zuvor vereinbart, ihre Handelsvolumen bis 2020 auf 200 Milliarden US-Dollar verdoppeln zu wollen - ein Ziel, das angesichts des langsamen Wirtschaftswachstums in Russland jedoch ehrgeizig erscheint.

Als derzeit wichtigstes Wirtschaftsprojekt gilt der Bau einer Gas-Pipeline mit dem russischen Namen Sila Sibirii (deutsch: Kraft Sibiriens), die russisches Gas nach China liefern soll.

Das bevölkerungsreichste Land China und der grösste Flächenstaat Russland eint ein zunehmend angespanntes Verhältnis mit den USA. US-Präsident Trump hatte sowohl China als auch Russland in vergangenen Dezember als «Rivalen» der USA bezeichnet. Bei der Vorlage einer neuen Sicherheitsstrategie seiner Regierung sagte Trump, dass beide Staaten gegen die Interessen der USA arbeiteten und die Weltordnung zu Ungunsten der Vereinigten Staaten verändern wollten.

Putin und Xi Jinping werden am Wochenende genau wie der iranische Präsident Hassan Ruhani zum Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit reisen.

Vor seiner Abreise nach China hatte der Ruhani die Alleingänge von Trump als ein «gefährliches Spiel» bezeichnet, das nicht ignoriert werden sollte. «Die unilaterale Politik der USA» schwäche «das Vertrauen in die international anerkannten Abkommen und in Diplomatie allgemein», sagte Ruhani am Freitag. Die Weltgemeinschaft sollte daher etwas unternehmen, forderte der iranische Präsident.

Der Glaube an Diplomatie als Mittel für die Beilegung regionaler und globaler Differenzen dürfe nicht verloren gehen. Er werde daher das Thema in Qingdao auch mit seinen chinesischen und russischen Amtskollegen erneut ansprechen.

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