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AirPods Max Test: Die Apple-Kopfhörer überzeugen trotz hohem Preis

Elia Del Favero
Elia Del Favero

Köniz,

Apple lancierte mit den AirPods Max eine Neuauflage der beliebten Kopfhörer. Nau.ch nahm die Luxus-Ausführung unter die Lupe.

AirPods Max Test Pink
Die AirPods Max in der Farbe Pink. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die AirPods Max sind seit dem Dezember für rund 600 Franken erhältlich.
  • Die Kopfhörer versprechen einen sauberen Klang und krasses 3D-Audio.
  • Mit dabei ist wieder eine starke Geräuschunterdrückung sowie praktischer Transparenzmodus.

Im Dezember des letzten Jahres präsentierte Apple ohne grosses Tamtam die AirPods Max. Dabei handelt es sich um die ersten hauseigenen Over-Ear-Kopfhörer des Unternehmens – abgesehen von der Tochter Beats.

Da die herkömmlichen AirPods mit ihren kurzen weissen Stäbchen mittlerweile zum Kult geworden sind, muss die neue Luxus-Ausführung einigen Anforderungen gerecht werden. Nau.ch hat geprüft, ob die AirPods Max in die Fussstapfen treten können.

Was für ein Design!

Schon lange hab ich mich nicht mehr so stark auf ein Gerät gefreut, wie auf die AirPods Max. Dies hat zwei Gründe. Zum einen habe ich länger kein neues Hardware-Konzept von Apple in die Hand bekommen. Des Weiteren bin ich ein enormer Fan der AirPods Pro und der Aktiven Geräuschunterdrückung (Active Noise Canceling, ANC), welches die Cupertianer entwickelt haben.

So öffne ich die grosse Verpackung – und meine Erwartungen werden sofort erfüllt: Die Qualität und das Design stechen sofort ins Auge. Die – in unserem Fall – pinken Kopfhörer wirken enorm edel, was sich beim Ertasten auch bestätigt.

AirPods Max
Unsere AirPods Max in Pink: Nicht nur die Kopfhörermuscheln wirken edel. - Nau.ch

Bevor ich die AirPods in Betrieb nehme, spiele ich ein wenig mit den zwei Knöpfen und der Mechanik. Die Button-Betätigung ist sehr angenehm und sie hat ein gut bemerkbares Feedback. Doch dazu später mehr.

Etwas erstaunlich ist in meinen Augen das stufenlose Schiebeelement zum Verstellen der Grösse. Eine Anpassung erfordert zwar keinen Kraftakt, doch trotzdem benötigt es etwas Aufwand. Dafür verstellt sich die Grösse auch nach längerem Tragen nicht von alleine.

AirPods Max Test Pink
Das Schiebeelement zum Verstellen der Grösse findet sich auf beiden Seiten. - Nau.ch

Zudem erfordert eine gleichmässige Justierung auf beiden Seiten ein wenig Fingerspitzengefühl. Eine solche Mechanik ist für Apple-Produkte eher ungewohnt, jedoch kein Minuspunkt.

Einfaches Handling – ein Standard von Apple

Die Koppelung mit einem iPhone funktioniert wie bei anderen Kopfhörern des Unternehmens kinderleicht: Das Gerät wird aufgesetzt und das iPhone bietet bereits die Inbetriebnahme an.

Über das iPhone können wie bei den älteren AirPods zwischen den verschiedenen Modi gewechselt werden: Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus – oder nichts von beidem.

Die Geräuschunterdrückung überzeugt mich erneut. Egal ob im öffentlichen Verkehr oder im Homeoffice mit der Baustelle nebenan: Kaum ein störendes Geräusch drosselt den Musikgenuss oder überdeckt ein Telefongespräch.

Starkes ANC, praktischer Transparenzmodus

Hingegen beim Transparenzmodus muss ich gegenüber den AirPods Pro – den ersten ANC-Kopfhörern von Apple – einen kleinen Abstrich machen. Der Modus ist nach wie vor perfekt zum Zahlen an der Kasse oder um sonst kurze Gespräche zu führen. Dies, indem Geräusche, welche über die acht Mikrofone an der Aussenseite aufgezeichnet werden, im Gegensatz zum ANC nicht invertiert, sondern wiedergegeben werden.

Dieser Modus ist meiner Meinung nach der beste auf dem Markt, doch im Gegensatz der Pro-Ausführung werden die Laute etwas zu stark wiedergegeben. Dies beispielsweise, wenn man mit einer raschelnden Jacke läuft oder eine Atemschutzmaske trägt.

Die Umstellung zwischen ANC und Transparenzmodus ist einfach und funktioniert blitzschnell. Der Wechsel kann wie bereits erwähnt über das iPhone oder einen der zwei vorhandenen Knöpfe vorgenommen werden.

AirPods Max Buttons
Rechts der Button für den Moduswechsel, links die Digital Crown. - Nau.ch

Der zweite vorhandene Button – genannt Digital Crown – kann einmal gedrückt werden, um Lieder zu pausieren. Ein zweimaliges Betätigen springt zum nächsten Song. Dreimal drücken, springt zum letzten Titel zurück.

Zudem kann dieser stufenlos gedreht werden, um die Lautstärke zu regeln. Diese Stufenlosigkeit ist besonders angenehm und erinnert stark an Stereoanlagen oder Radios.

Android-Kompatibilität etwas verbessert

Wenig erstaunlich: Die AirPods Max funktionieren auch mit Android. Die initiale Koppelung muss wie üblich über das Bluetooth-Menü des Handys vorgenommen werden. Einmal erledigt, erfolgt die Verbindung gleich wie beim iPhone mittels Aufsetzen der Kopfhörer.

Gegenüber den älteren AirPods-Generationen hat sich hier etwas verbessert. Da es nur noch ein physikalisches Gerät ist – und nicht mehr zwei – gibt es keine Probleme beim Verbindungsaufbau mehr. Da hatte ich selten das Problem, dass sich nur ein In-Ear gekoppelt hat.

iPhone AirPods Max
Die pinken AirPods Max passen farblich gut zu (PRODUCT)RED-iPhones. - Nau.ch

Jedoch gibt es auf dem iOS-Konkurrenten einige schon länger bekannte Abstriche in der Funktionalität: Eine Akkuanzeige gibt es nicht und auch die Umstellung zwischen ANC und Transparenzmodus muss über die Buttons erfolgen.

Im Grossen und Ganzen muss gesagt sein, dass die AirPods Max nicht schlechter oder besser mit Android funktionieren, als Konkurrenzprodukte. Dies ist bei iOS das Gegenteil, wo die Apple-Produkte besser miteinander agieren.

Batteriedauer von bis zu 20 Stunden

Laut Apple hält der Akku bei der Wiedergabe mit ANC oder im Transparenz­modus bis zu 20 Stunden. Ob dies tatsächlich der Fall ist, ist schwierig zu sagen. Die AirPods Max sind, solange nicht mit der mitgelieferten Hülle umschlossen, quasi immer in einer Art Standby-Modus (siehe Lieferumfang unten).

Dieser frisst trotzdem etwas Akku und deshalb lässt sich die maximale Laufzeit nur schwer ermitteln. Klar sagen kann ich, dass die Kopfhörer gut zwei Tage bei normalem Gebrauch durchhalten. Da die Ladung enorm schnell vonstattengeht, kann am Akku-Management der AirPods Max nichts ausgesetzt werden.

Sauberer Klang und krasses 3D-Audio

Nun zum wichtigsten Punkt der Audiowiedergabegeräte: der Klang. Und dieser ist bei den AirPods Max keineswegs von schlechten Eltern. Egal ob Rock, Pop oder Techno – die Kopfhörer überzeugen in allen Bereichen.

Die tiefen Bässe kommen voluminös und mit Druck rüber und auch die Höhen sind Lautstärken-unabhängig sehr klar. Stimmen reihen sich sehr gut in der Mitte ein. Alles in allem kann gesagt werden, dass das Gesamtpaket mehr als überzeugt.

AirPods Max
Die Kopfhörermuscheln bieten krassen 3D-Sound. - Nau.ch

Ein Punkt, bei welchem noch eine Auszeichnung vergeben werden darf, ist das 3D-Audio. Mit neusten Technologien und einer enorm guten Kanaltrennung wirken darauf abgestimmte Demos sowie Musik fast realer als die Wirklichkeit. Das Gefühl kommt auf, eine virtuelle Stereoanlage am Ohr zu tragen. Das sehr gute ANC unterstreicht dies zudem und lässt in die Klangwelt eintauchen.

Lieferumfang und hoher Preis

Die AirPods Max kommen mit etwas Zubehör daher. Dazu gehört ein USB-C auf Lightning-Kabel. Dieses kann genutzt werden, um die Kopfhörer zu laden. Was hier Fehlt, ist ein Netzgerät, das – falls noch nicht vorhanden – separat erworben werden muss.

Für den Preis von aktuell rund 600 Franken gibt es zudem das mit den AirPods Max eingeführte Smart Case. Sobald die Hülle angelegt wird, versetzen sich die Kopfhörer in eine Art Schlafmodus. Dieser Modus tritt laut der Apple-Dokumentation sonst erst nach 72 Stunden Nichtverwendendung ein.

AirPods Max
Der komplette Lieferumfang der AirPods Max: Die Kopfhörer, das Smart Case sowie ein Lightning auf USB‑C Kabel. - Apple

Ansonsten schützt das Smart Case vor Kratzern und sonstigen kleineren Beschädigungen. In der Realität habe ich mich aber oft ertappt, wie ich ohne Smart Case aus dem Haus bin. Dies zum einen, da es relativ sperrig ist und nicht in die Hosentasche passt. Einen grossen Nachteil habe ich dadurch nicht. Lediglich etwas mehr Batterie wird verbraucht.

Was eindeutig fehlt und wo sich die AirPods stark von der Konkurrenz unterscheiden, ist die fehlende Analog-Buchse. Wer beispielsweise über ein nicht-Bluetooth-fähiges Gerät besitzt, muss wohl oder übel ein Lightning- auf Klinke-Kabel kaufen.

Die Hülle alleine wiegt knapp 135 Gramm, was in Kombination mit den rund 385 Gramm schweren AirPods Max ein für Kopfhörer doch stolzes Gewicht auf die Waage bringt.

Fazit

Allem voran: die AirPods Max sind top. Meiner Meinung nach erfüllen sie die hohen Anforderungen klar. Der Klang ist super und sowohl die Geräuschunterdrückung als auch der Transparenzmodus sind der Hammer. Das Handling ist kinderleicht – auch beim Akku gibt es nichts zu motzen.

Doch ein paar kleinere sowie einen grösseren Abstrich gibt es: So ist der Lieferumfang für mein Gusto zu gering: Kein Netzteil und kein Lightning auf Klinke Kabel sind in Anbetracht des Preises etwas mager.

Und der Preis ist allgemein der Knackpunkt, der einigen die Suppe versalzen dürfte. 600 Franken sind in Anbetracht des Produkts sicherlich kein Mondpreis, doch gibt es für deutlich weniger Geld etwas schwächere Over-Ears der Konkurrenz oder für In-Ear-Fans die starken AirPods Pro.

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