Allrounder-Bibliothek: Der tolino shine 4 im Nau.ch-Test
Der tolino shine 4 ist der jüngste Zuwachs der eReader-Familie. Die digitale Bibliothek bietet den perfekten Einstieg in die Welt der elektronischen Bücher.
Das Wichtigste in Kürze
- Von Tolino gibt es nun schon den vierten shine – ein eReader mit einigen Assen.
- Das neue Modell kommt mit USB-C, Wasserresistenz und mehr Speicherplatz.
- Für grob 150 Franken wird hier das perfekte Einstiegsmodell geboten.
Mit dem tolino shine 4 hat Tolino neulich die mittlerweile vierte Generation seines kompakten eReaders lanciert. Technisch gibt es im Vergleich zum Vorgänger gleich mehrere nennenswerte Verbesserungen. Gerade für Neueinsteiger in die Welt der elektronischen Bücher wird einiges geboten.
Die gesamte Bibliothek in der Tasche
Der eReader ist etwa so gross wie ein kleines Taschenbuch – und dabei wesentlich dünner und leichter. Die dunkelblaue Rückseite mit einer perforierten Oberfläche besteht aus recyceltem Plastik. Dank angenehmer Rundungen hält sich das Gerät sehr bequem, fühlt sich aber etwas billig an. Persönlich würde ich eine gummierte oder matte Rückseite bevorzugen.
Gerade langjährige Buchliebhaber sträuben sich oft vor dem Gedanken, das Buch gegen ein kleines Tablet zu ersetzen. Als jemand, der immer mindestens ein Buch mit dabei hat, ist der Vorteil für mich jedoch unverkennbar. Der Charme eines gedruckten Buches geht zwar etwas verloren, so aber auch dessen Ballast. Doch wie liest es sich nun auf dem tolino shine 4?
Schlägt Plastik Papier?
Hauptattraktion ist das Display, welches wie der Vorgänger 6 Zoll misst. Verbaut wird ein hochmodernes «E-Ink Carta 1200» Panel mit einer Pixeldichte von 300 ppi. So bietet der shine 4 eine gestochen scharfe Leseerfahrung.
Das Gerät kommt mit integrierter Beleuchtung, wodurch auch im Dunkeln – etwa vor dem Schlafen – problemlos gelesen werden kann. Zudem kann auch noch die Lichttemperatur nach Belieben manuell oder automatisch der Tageszeit angepasst werden. Umgebungssensoren für die Helligkeit und Temperatur sind jedoch nicht vorhanden.
Weiter gibt es diverse Optionen, wie etwa Schriftart und -grösse. Unterm Strich gehe ich sogar so weit zu behaupten, dass die Leseerfahrung auf dem eReader jene des herkömmlichen Buches übertrumpft.
Das leistet die Hardware des tolino shine 4
Angetrieben wird der eReader von einem Quadcore-Prozessor, welcher eine praktisch ruckelfreie Verwendung ermöglicht. Verbaut sind 16 Gigabyte Speicherplatz, davon nutzbar sind etwas mehr als 12. Das sollte den meisten Menschen genügen, um die gesamte private Bibliothek doppelt und dreifach lokal abzuspeichern. Der Hersteller gibt eine Kapazität von bis zu 12'000 eBooks an.
Der verbaute Akku fasst 1500 Milliamperestunden, was locker für mehrere Tage ausreicht. Im Test verbraucht der tolino shine 4 bei mittelmässigen Einstellungen nur wenige Prozent pro aktiv genutzter Stunde. Im Standby-Modus hält das Gerät seine Akkukapazität beinahe unbegrenzt lange.
Zum Aufladen und Übertragen von Dokumenten und lokalen eBooks gibt es einen USB-C-Anschluss, was definitiv für mehr Zukunftssicherheit sorgt. Zu alledem ist das Gerät nach IPX8 wasserresistent. Bis zu 60 Minuten soll der eReader zwei Meter unter Wasser aushalten. Getestet habe ich dies nicht – an einem Pool oder in der Badewanne würde ich das Gerät aber trotzdem nutzen.
Software benötigt Feinschliff
Das Betriebssystem basiert auf Android und ist vollbepackt mit schlauen Ideen und Funktionen – jedoch noch nicht ganz fehlerfrei. Die Benutzeroberfläche ist aber leicht verständlich und einfach in der Anwendung. Das Stöbern durch die eigene Bibliothek, Blättern der Seiten und Verstellen der Helligkeit und Einstellungen sind ein Kinderspiel.
Dank W-Lan können eBooks auch direkt mit dem tolino shine 4 gekauft und heruntergeladen werden. Über einen Browser verfügt der eReader auch. Fürs Scrollen durch Websites oder Schauen von Videos eignet sich das E-Ink-Display jedoch in keiner Weise.
Ein persönliches Highlight wäre zumindest theoretisch das Wörterbuch: Direkt im Lesemodus können Wörter markiert und nachgeschlagen werden. Da es aber zumindest auf meinem Gerät nicht möglich ist, zu der Wortdefinition zu scrollen, ist das Feature schlicht nutzlos.
Zumindest können aber auch Wörter oder Passagen hervorgehoben und annotiert werden, was auch das Lesen und Verarbeiten von PDFs ermöglicht.
Der tolino shine 4 – der perfekte Einstiegs-eReader
Unterm Strich tut der shine 4 definitiv alles, was ein eReader können muss und brilliert dabei in den meisten Fällen. Gerade mit seinem Verkaufspreis von 149 Franken, kann diese elektronische Bibliothek wirklich überzeugen.
Wer gerne viele oder schwere Bücher auf sich trägt, oder schon länger mit eReadern liebäugelt, kann bedenkenlos zugreifen.