Amazons Echo wurde von Heimarbeitern in Polen abgehört

Alexander König
Alexander König

USA,

Der Skandal um Amazons Alexa spitzt sich weiter zu. Offenbar hörten Mitarbeiter aus Polen Kunden ab. Dies in nicht abgeschotteten Räumen.

Amazon Echo
Lautsprecher Amazon Echo mit dem Alexa Voice Service. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist bekannt, dass Amazon seine Nutzer abhören liess, um «Alexa» weiterzuentwickeln.
  • Nun kommt ans Licht: Externe Arbeitskräfte aus Polen machten dies.
  • Das nicht von Amazon-Büros, sondern auch von zu Hause aus.

Seit längerem sorgt Amazon für Schlagzeilen. Offenbar werten Angestellte des Konzerns private Spracheingaben der Nutzer aus, um den Sprachassistenten weiterzuentwickeln. Nun offenbaren sich neue Dinge.

Externe Mitarbeiter in Polen beschäftigt

Randstad kennt man auch in der Schweiz. Es handelt sich dabei um einen internationalen Vermittler von Arbeitskräften, um ein Temporärbüro, das auch in Polen tätig ist. Gemäss eines Artikels von «Welt am Sonntag» werden offenbar dort angestellte Teilzeitarbeiter von Amazon engagiert.

Amazon Alexa
Das Logo von Amazin. - DPA

Alexa nennt sich die Sprachassistentin, auf welche mit Amazon Echo und Amazon Dot zugegriffen werden kann. Kunden sprechen zu ihr, wenn sie etwas einkaufen, Musik hören oder sich unterhalten wollen. Naheliegend, dass ausgewertetes Material nur zu oft auch privat sein dürfte.

Mitarbeiter könnten Aufzeichnungen von Amazon Echo von überall hören

Pikant: Die Randstad-Mitarbeiter hören die Aufzeichnungen über ein Fernarbeits-Programm ab, dass dies von überall aus ermöglicht. Sie können sich im Zug oder in einem öffentlichen Restaurant aufhalten, während sie es tun. Theoretisch sind die persönlichen Angaben der Nutzer für alle sich in der Nähe befindenden Personen hörbar.

Laptop Frau Amazon Echo
Eine Frau bedient ihren Laptop (Symbolbild). - Pixabay

Amazon selbst sagte, dass die Angestellten, die Aufzeichnungen abhörten, stets in isolierten Büros unter strengsten Zugriffsbeschränkungen ihren Tätigkeiten nachgehen würden. Doch: Gemäss Recherchen der deutschen Zeitung, warb die Personalvermittlung Randstad in Polen mit «Telearbeit im ganzen Land». Nachdem die Zeitung bei Randstad nachgefragt hatte, nahm das Unternehmen das Inserat noch am selben Tag vom Netz.

Amazon erklärte daraufhin: «Einigen Mitarbeitern ist es gestattet, von anderen Orten aus zu arbeiten; dabei gelten strenge Sicherheitsmassnahmen und Richtlinien, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss.»

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