App soll Coronavirus anhand der Sprache testen

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Deutschland,

Noch klingt es kurios: Eine App soll eine Corona-Infektion an der Stimme eines Erkrankten erkennen.

Corona
Die Spracherkennungs-App für Corona-Infizierte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wird eine App entwickelt, die Corona-Infizierte an der Stimme erkennt.
  • Laut eigenen Angaben liegt die Trefferquote bei über 80 Prozent.

Auch wenn inzwischen die ersten Corona-Schnelltests zum Einsatz kommen – einen Test für Jedermann gibt es bisher nicht. Forscher arbeiten zurzeit an einer App, die das Problem lösen soll.

«Die App könnte in Echtzeit Daten über Bewegungs- und Ausbreitungsmuster von Corona-Infizierten darlegen», sagt Björn Schuller, Leiter der Studie an der Universität Augsburg.

Seit März arbeitet Schuller mit seinem Team an der Spracherkennungs-App und wertete zunächst Daten aus dem chinesischen Wuhan aus. Seitdem das Virus verstärkt auch Deutschland erreicht hat, sprechen auch Probanden aus Augsburg einen Text mit vielen Vokalen in ein Handy.

Spracherkennungsapp für Corona-Infizierte
Björn Schuller, Leiter der Studie Spracherkennungs-App für Corona-Infizierte, zeigt an der alten Universität auf einem Smartphone das negative Ergebnis eines Corona-Tests per Spracherkennung. - dpa

Die Sprachmuster werden mit Stimm-Mustern von Personen mit und ohne Corona-Infektion mittels tiefer neuronaler Netze verglichen. «Die Sprache ist hier quasi das neue Blut – wir verwenden es zur Analyse, brauchen es aber auch dringend als Spende, um unsere Systeme für Alle verbessern zu können», sagt Schuller.

Trefferquote von über 80 Prozent

Im Moment komme die App nach Angaben der Universität und des Universitätsklinikums auf eine Trefferquote von über 80 Prozent. Dennoch wolle man zunächst weitere Daten sammeln. Ziel sei es, die Spracherkennungs-App auf den öffentlichen Markt zu bringen.
«Natürlich steht die Privatsphäre und Ethik dabei stets an erster Stelle.» 

Bevor die Anwendung auf Endgeräten genutzt werden könne, gebe es aber noch Hürden zu überwinden: Pro Land sei nur eine offizielle App bei Anbietern wie Google Play erlaubt, erklärt Schuller. «Somit müssten wir es in der offiziellen App integrieren oder als allgemeinere Gesundheitsanalyse-Applikation bewerben.»

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