Apple Watch mit EKG-Funktion gibts jetzt auch in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangenes Jahr wurde in den USA ein EKG-App für die Apple Watch lanciert.
- Nun ist das Update auch in der Schweiz erhältlich.
- Doch Apple warnt die Nutzer auch vor ihrer eigenen Technologie.
In den USA ist die EKG-Funktion schon länger verfügbar, nun gibt es sie auch in der Schweiz. Mit einem Update kann die Apple Watch Series 4 ab sofort Herzerkrankungen des Trägers feststellen.
Die EKG-App bietet Nutzern die Möglichkeit ein Elektrokardiogramm (EKG) direkt am Handgelenk aufzuzeichnen, das meldet Apple Schweiz in einer Medienmitteilung.
Messung in nur 30 Sekunden
Um eine EKG-Aufnahme durchführen zu können, startet der Nutzer die App und hält den Finger auf die Digital Crown. Wenn man die Digital Crown berührt, ist der Stromkreis geschlossen. Dann werden elektrische Impulse im Herz gemessen. Nach 30 Sekunden wird der Herzrhythmus als Vorhofflimmern, Sinusrhythmus oder «uneindeutig» eingestuft.
Bezahlt Krankenkasse bald die Apple Watch?
Wird die Watch mit EKG-Funktion etwa künftig von der Krankenkasse bezahlt? «Wenn sich für alle Beteiligten Vorteile ergeben sollten, wäre das denkbar», sagt Christophe Kaempf, Sprecher des Krankenkassen-Verbandes Santésuisse, gegenüber «Blick».
Auch Ärzte können sich vorstellen, dass die Uhr künftig eingesetzt wird. «Für ein Monitoring von gewissen Rhythmusstörungen kann die Apple Watch auch im medizinischen Alltag genutzt werden». Das sagt Yvonne Gilli, Mitglied des Zentralvorstands der Ärzteverbindung FMH zu der Zeitung.
Aber: Die Uhr ersetze nicht diagnostische Instrumente wie ein ärztliches 12-Kanal-EKG, das weit aussagekräftiger sei, als jenes der Uhr. Es würden noch wissenschaftliche Studien zur Uhr fehlen, so Gilli weiter.
Warnhinweis von Apple
Dem stimmt auch Apple selber zu. Die Watch könne keine Herzinfarkte feststellen und sie achte nicht ständig auf Vorhofflimmern. Im Zweifelsfall solle man besser zum Arzt gehen, warnt Apple seine User. «Die Apple Watch ersetzt keinen Arzt», so Apple.
Unbehandelt sei Vorhofflimmern eine der häufigsten Erkrankungen, die zu einem Schlaganfall führen könne – der weltweit zweithäufigsten Todesursache, schreibt Apple. Viele Leute lebten damit, aber seien sich dessen nicht bewusst.
In einer Herz-Studie von Apple hätten nur 0,5 Prozent der Teilnehmer eine Benachrichtigung erhalten. «Ein wichtiges Ergebnis, das Bedenken einer möglichen Überbenachrichtigung ausschliessen liess», heisst es bei Apple.