AMDs Ryzen Threadripper 3990X ist ein Prozessor der Superklasse. Dies zeigt ein neuer Test: Auf dem Prozessor läuft Crysis – ganz ohne Grafikkarte.
AMD Ryzen Threadripper 3990X
Ein Screenshot aus einem Werbevideo zu einem Threadripper von AMD. - YouTube/AMD

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer einen Ryzen Threadripper hat, braucht keine Grafikkarte, um Crysis zu Spielen.
  • Der Prozessor von AMD ist derzeit das Nonplusultra unter den Prozessoren.
  • Leistung hat ihren Preis: Den Threadripper 3990X gibt es für läppische 4000 Franken.
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Wenn man vom AMD Ryzen Threadripper liest, wimmelt es von Superlativen. Derzeit kommt kein anderer Prozessor an die Leistung des Threadripper 3990X heran. Konkurrenz erhält der Ryzen Threadripper höchstens von Rechenzentren. Für den heimischen Bedarf spielt der Threadripper derzeit in seiner eigenen Liga.

2,6 Gigahertz, 64 Kerne

Standardmässig läuft der Ryzen Threadripper 3990X nur mit einer Taktrate von 2,6 Gigahertz, übertaktet erreicht man 2,9 Gigahertz. Das ist eher bescheiden, schaffen es doch die neuen Prozessoren von AMD und Intel eigentlich ohne Übertaktung auf 3,7 Gigahertz.

AMD Ryzen Threadripper 3990X
Nicht einmal vor Herr-der-Ringe-Vergleichen muss der Ryzen Threadripper zurückschrecken. Eine ehre, die nur wenigen gebührt. - YouTube/AMD

Dabei rechnet ein Ryzen 9 oder Core i9 auf zehn bis zwölf Kernen gleichzeitig. Die Gesamtleistung ist also noch etwa zehnmal höher.

Der AMD Ryzen Threadripper 3990X hat stattdessen 64 Kerne. Man hat also gut und gerne sechsmal mehr Rechenkerne als bei gängigen Prozessoren. Da spielt die etwas geringere Leistung des einzelnen Kerns nur noch eine untergeordnete Rolle.

Crysis ohne Grafikkarte?

Kürzlich hat sich der YouTube-Kanal «Linus Tech Tips» dem Prozessormonster gewidmet. Auch hier stellte sich die Frage, wie man einen Prozessor testet, der ausser Konkurrenz läuft.

Das Video zeigt eindrucksvoll die Leistung des Threadrippers – ab der Zehn-Minuten-Marke wird Crysis gezockt.

Als Test verwendete man Crysis. Okay, Crysis ist 2007 erschienen und schon etwas in die Jahre gekommen. Aber zum Erscheinungsdatum war Crysis ein absoluter Grafikfresser. Kaum ein PC konnte zum Release das Spiel auf maximaler Grafikeinstellung ruckelfrei wiedergeben.

Grafik wird von Grund auf anders gerechnet als andere Rechenoperationen. Daher kann auch eine schwache Grafikkarte viel besser 3D-Animationen darstellen als ein PC ganz ohne Grafikkarte. Anders als Intel verbaut AMD keine On-Board-Grafik in seinen Prozessoren. Niemand würde auf die Idee kommen, einen PC ganz ohne Grafikkarte zu verwenden.

Niemand, ausser Nutzer des Ryzen Threadripper. Im Video von «Linus Tech Tips» wird eindrucksvoll bewiesen, wie auf einem PC das Spiel Crysis läuft. Der PC ist nur mit einem Threadripper, ganz ohne Grafikkarte, ausgestattet.

AMDs offizielles Vorstellungsvideo. Übertrieben? Nein, eigentlich nicht.

Ryzen Threadripper: Rechenleistung hat ihren Preis

Gut, wer wirklich nur einen Threadripper einsetzt, bei dem ruckelt Crysis auch 2020 noch ein wenig. Aber dass das Spiel überhaupt läuft ist ein eindrücklicher Beweis für die pure Power des AMD-Prozessors.

Viele werden sich jetzt fragen, was man tun muss, um einen Threadripper 3990X zu kriegen. Eigentlich ist es ganz einfach, den Superprozessor gibt es beispielsweise bei digitec zu kaufen. Dennoch wird die Freude auf den zweiten Blick etwas gedämpft: Derzeit kostet der Ryzen Threadripper etwas über 4000 Franken.

Man sollte daher vielleicht doch lieber in eine Grafikkarte investieren, wenn man Crysis spielen will.

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