Betrüger erbeuten im Namen von Coop Kreditkarten-Infos
Das Wichtigste in Kürze
- Um in Corona-Zeiten Unterstützung zu leisten, verlost Coop angeblich Gutscheine.
- Doch wer sich auf die Verlosung einlässt, wird gnadenlos abgezockt.
- Die Kantonspolizei Zürich mahnt zur Vorsicht.
Während wegen des Coronavirus etliche Läden Verluste verkraften müssen, herrscht bei Betrügern Hochsaison.
So hatten beispielsweise letzten Monat Kriminelle im Namen der Migros Kreditkarten-Infos erbeutet. Jetzt macht auf WhatsApp eine Fake-Nachricht die Runde, die angeblich vom Detailhändler Coop stammt.
«Unterstützung» während Corona-Krise
Mit vorgetäuschter Solidarität und Menschenliebe wollen die Betrüger zunächst Vertrauen erwecken: «Coop verlost kostenlose Lebensmittel im Wert von 250 CHF, um die Nation während der Corona-Pandemie zu unterstützen. Beeile dich! Sammeln Sie hier Ihren KOSTENLOSEN Gutschein», heisst es in der WhatsApp-Nachricht.
Der Sprung vom Duzen zum Siezen im letzten Satz lässt vermuten, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Wer auf den Link klickt, wird auf eine Umfrage im Namen von Coop weitergeleitet. Hier wirkt alles stimmig: Logo und Farben entsprechen jener der offiziellen Homepage.
Nach Beantworten aller Fragen wird das Betrugs-Opfer dazu aufgefordert, den Link an 20 Kontakte und fünf WhatsApp-Gruppen weiterzuleiten. Zu guter Letzt muss sich das Opfer dann auf einer dubiosen Webseite mit seinen Kreditkarten-Angaben registrieren. Die Folge: Monat für Monat werden rund 80 Franken von dem Konto abgezogen.
Kapo Zürich warnt vor Coop-Masche
Die Kantonspolizei Zürich macht mit einem Beitrag auf der Webseite «Cybercrimepolice.ch» auf diese Betrugsmasche aufmerksam. Sie rät, den Link auf keinen Fall anzuklicken.
Wer seine Kreditkartendaten schon geteilt hat, solle die Karte umgehend sperren lassen. Wurde das Konto bereits belastet, sei zudem eine Anzeige bei der örtlichen Polizei angebracht.
Die Coop Genossenschaft bestätigt auf Anfrage von Nau.ch, Kenntnis von dieser Betrugsmasche zu haben. Inzwischen hat das Unternehmen Kunden via Social Media informiert.
Betrüger ziehen alle Register
Um einen besonders authentischen Eindruck zu erwecken, greifen die Betrüger besonders tief in die Trickkiste. Unterhalb des Umfrage-Bereichs finden sich Fake-Kommentare von angeblich zufriedenen Teilnehmern. Die Beiträge gleichen optisch dem Kommentarbereich auf Facebook.
Immerhin einen Unterschied gibt es: Statt etwas zu liken, kann man hier «mögen».