Die Bürger Chinas werden zurzeit von Drohnen verfolgt. Trägt jemand keinen Mundschutz, wird dieser per Lautsprecher dazu aufgefordert nach Hause zu gehen.
Drohne
Eine Drohne schwebt in der Luft. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus verleitet den chinesischen Staat zu drastischen Massnahmen.
  • Drohnen verfolgen die Menschen ohne Atemmaske und fordern sie auf nach Hause zu gehen.
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Das Coronavirus greift in China weiter um sich und führt zu entsprechenden Gegenmassnahmen. Die chinesische Polizei setzt neuerdings gar auf Drohnen, um Passanten via Lautsprecherdurchsage dazu aufzufordern nach Hause zu gehen. Selbst das Händewaschen wird in Auftrag gegeben. Solche und weitere groteske Szenen sind in einem von der «Global Times» auf Twitter veröffentlichten Video zu sehen.

In einem Abschnitt spaziert eine betagte Frau durch die Gegend. Plötzlich zuckt sie zusammen.

Eine laute Stimme ertönt und sagt: «Ja Tantchen, diese Drohne spricht zu dir! Du sollst hier nicht ohne Maske herumlaufen.» Die Dame bemerkt das unbemannte Flugobjekt und blickt in dessen Kamera.

Ist es richtig, dass China seine Bürger mit Drohnen überwacht?

«Ja, geh besser nach Hause – und vergiss nicht deine Hände zu waschen!» Die Seniorin gehorcht und geht von dannen, doch der Drohnen-Sprecher schimpft: «Wir haben euch Leuten gesagt, ihr sollt zu Hause bleiben! Und trotzdem geht ihr nach draussen. Darum müssen euch jetzt Drohnen überwachen!»

Drohne China
Eine Drohne schwebt über eine Strasse (Symbolbild). - Pixabay

«Geh sofort nach Hause!»

Eine andere Szene zeigt einen Mann, der sein Gefährt von Schnee befreien will.

«He Onkelchen! Das sind ungewöhnliche Zeiten! Warum bist du hier draussen und trägst keine Maske? Der Schnee wird in einigen Monaten von selbst wegschmelzen.

Ist es zu Hause nicht gemütlich mit Essen und ein paar Getränken?» Der angesprochene Mann beginnt zu lachen. «Lach nicht! Steig auf dein Fahrzeug und gehe nach Hause – sofort!»

China ist für seine drastischen Massnahmen in puncto Überwachung und Prohibition bekannt. Beispielsweise das Social-Credit-System sorgt immer wieder für internationales Aufsehen.

So verfügen viele Staatsbürger Chinas über eine bestimmte Punktzahl. Gehen sie bei Rot über die Strasse oder äussern sie sich der Regierung gegenüber sehr kritisch, hagelt es Minuspunkte. Unterschreitet das eigene Social-Rating eine bestimmte Zahl, kann unter Umständen der öffentliche Verkehr nicht mehr verwendet werden. Auch kann die Auswahl an Mietobjekten eingegrenzt werden.

Sind die Videos echt?

Eine Analystin hält fest, dass zwei der von der Global Times veröffentlichten Sequenzen von einem Influencer stammen würde. Gegenüber «Golem» meint jedoch ein China-Wissenschaftler, der vor Ort ist, dass er nicht an der Echtheit der Videos zweifle.

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