Das fahrerlose Auto als Ziel – Wie weit ist das autonome Fahren?
Die Vorstellung von autonom fahrenden Autos, Bussen und Taxis fasziniert viele Menschen. Bei Testfahrten ist der Fahrer schon Passagier. Wie ist der Stand?

Das Wichtigste in Kürze
- Das autonome Fahren erhält in Industrie und Fachpresse zunehmend Aufmerksamkeit.
- Vom komplett fahrerlosen Fahren ist die Technologie aber noch weit entfernt.
Die Autos der Zukunft sollen nicht nur sauberer sein, sondern möglichst auch sicherer und effizienter. Dabei spielt automatisiertes und vernetztes Fahren eine wesentliche Rolle. Das ist zwar längst keine Utopie mehr. Dass uns autonome Autos, Busse und Taxis chauffieren, ist aber noch weit entfernt.
Wie weit ist das autonome Fahren?
Es gibt Erfolge bei Forschung und Entwicklung. Selbstfahrende Autos mit Technik von Bosch und Daimler sind bereits testweise in den USA unterwegs. Die beiden Unternehmen erproben dort seit Ende des vergangenen Jahres einen Mitfahrservice.
Toyota hat gerade angekündigt, eine experimentelle Stadt der Zukunft in Japan bauen zu wollen, um Technologien wie das autonome Fahren verstärkt in realen Umgebungen zu testen.

Der ADAC erwartet aber, dass es erst nach 2040 in grösserer Zahl Autos angeboten werden, die völlig autonom von Tür zu Tür kommen, also auch auf Landstrassen keinen Fahrer mehr benötigen.
Wo steht die Entwicklung?
Vieles dreht sich derzeit um die Vorstufen zum autonomen Fahren. Dabei werden die Level oft in der Reihenfolge assistiertes, teilautomatisiertes, hoch automatisiertes und voll automatisiertes Fahren beschrieben.
In den ersten beiden Stufen beherrscht der Fahrer sein Auto ständig, erst beim dritten Level darf er sich vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden. Erst auf der nächsten Stufe kann der Fahrer die Fahrzeugführung komplett abgeben und wird zum Passagier. Laut ADAC sind assistierte Fahrfunktionen.
Welche Probleme gibt es?
Vor allem rechtliche Aspekte sind zu klären. So fordert etwa der ADAC, dass die Systeme mindestens so sicher sein müssen wie ein Durchschnittsfahrer. Debatten unter Autoversicherern und Ethikern, die Entscheidungen bei Unfällen analysieren, haben aber gerade erst begonnen. Dazu kommt etwa der Unterschied zwischen Stadt und Land.
So wurde ein Modellprojekt, das gerade in Osnabrück getestet wird, in Mecklenburg-Vorpommern vorerst gestoppt, weil die Technik auf dem Land nicht funktioniert. In Osnabrück testen die Stadtwerke einen kleinen autonom fahrenden Bus namens Hubi, der auf öffentlichen Strassen mit Fahrgästen unterwegs ist.
Das Fahrzeug verwendet eine Sensorik, die an den Strassenrändern Gebäude «zum Abtasten» braucht. Damit sei diese Technik nur innerorts in Städten und Dörfern verwendbar, hiess es zur Begründung des Abbruchs in Mecklenburg-Vorpommern.