Das Samsung Galaxy Z Fold3 im Nau.ch-Test
Mit dem Galaxy Z Fold3 zeigt Samsung die dritte Iteration des grossen Foldables. Das Gerät schafft es wohl trotzdem noch nicht ganz in den Massenmarkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit wenigen Tagen ist das Samsung Galaxy Z Fold3 schon im Handel erhältlich.
- Das dritte Foldable fühlt sich nun fast nach einem richtig spruchreifen Produkt an.
- Mit hohem Preis und tiefem Akku reicht es aber wohl noch nicht für alle Kunden aus.
Samsungs Versuch, ein grosses Foldable an den Mann und die Frau zu bringen, geht in die dritte Runde. Der Smartphone-Hersteller will nun aggressiv in den Massenmarkt eindringen. Der Test zeigt jedoch: Für dieses Ziel reicht es mit dem Galaxy Z Fold3 noch nicht so ganz.
Aller guten Dinge sind drei
Das Samsung Galaxy Z Fold3 beeindruckt direkt ab der ersten Sekunde. Wie schon beim Vorgänger liegt das Gerät aufgefaltet in der Verpackung und präsentiert seinen 7,6-Zoll-grossen Screen.
Mit neuen Materialien ist diese Version noch etwas besser und kompakter verarbeitet, was auch spürbar ist. Durchweg ist klar, dass Samsung an einigen Stellen nachgebessert hat.
Das Smartphone ist weiterhin vergleichsweise etwas klobig und schwer, was hier jedoch durchaus gerechtfertigt ist. Im zugeklappten Zustand gibt es einen schmalen Screen mit 6,2 Zoll und neu auch 120 Hertz. Das Scrollen etwa auf Twitter macht hier Spass und der Formfaktor reicht für den Alltag alle Male aus.
Die Hauptattraktion, der Bildschirm auf der Innenseite überzeugt mit seiner Grösse und einer Auflösung von 2208 × 1768 Pixeln. Mit einer neuen Beschichtung fühlt sich dieser nun nicht mehr wie Gummi an, sondern erinnert schon fast an normales Glas.
Samsung liefert gleich mehrere Innovationen
Erstmals auf einem Foldable befindet sich auf, oder besser unter dem Innenscreen eine Kamera unter dem Display. Im Nichtgebrauch wird sie von einem Pixelraster überdeckt. Dieses verschwindet, wenn nötig und erlaubt es Selfies zu schiessen. Durch den Screen liefert der 4MP-Sensor jedoch nur mässig akzeptable Bilder.
Auch die restlichen Kameras — drei 12-MP-Sensoren hinten und eine 10-MP-Selfiekamera aussen — sind gerade mal zufriedenstellend. Mit Ultraweitwinkel-, Haupt- und Teleobjektiv entstehen Bilder vergleichbar etwa mit Samsung Galaxy S21. Wer Flaggschiff-Fotos will, muss zu einem anderen Gerät greifen.
Ausgestattet ist das Telefon übrigens mit einem Snapdragon 888, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und bis zu 512 GB Storage. Klingt nach Flaggschiff — ist es auch, im Alltagsgebrauch meistert das Z Fold3 alle Herausforderungen mit Leichtigkeit. Dazu kommt eine noch besser optimierte Software, welche wirklich viel Produktivität ermöglicht.
Als weitere Innovation gibt es jetzt auch Support für den S-Pen auf dem Innenscreen, zumindest teilweise. Wie schon beim S21 Ultra muss der Stift und eine Hülle mit Halterung separat dazugekauft werden. Wer die beste S-Pen-Erfahrung will, muss also weiterhin auf ein Note 20 Ultra setzen. Die Note-Reihe wird das Fold zumindest in dieser Generation noch nicht ersetzen.
Das Samsung Galaxy Z Fold3: Fast perfekt
Eine letzte Neuheit gibt es beim Z Fold3 noch: IPX8. Alle diesjährigen Foldables von Samsung sind für dreissig Minuten bis zu anderthalb Metern unter Wasser sicher.
Ein schnelles Abspülen von Dreck oder eine Abkühlung unter dem Wasserhahn ist also problemlos möglich. Diese Zertifizierung lässt auf eine verbesserte Langlebigkeit und Ausdauer hoffen.
Apropos Ausdauer: Der Akku wurde in dieser Generation leider auf 4400 Milliamperestunden verkleinert und ist die Achillesferse des Phones.
Dies ist im Test auch deutlich spürbar. Wo ich beim Z Fold 2 noch ordentlich von der Akkulaufzeit beeindruckt war, ist sie hier noch zufriedenstellend. Für einen Tag reicht es gerade so, mehr liegt aber auch nicht drin.
Samsung hat mit dem Galaxy Z Fold3 wohl das erste Foldable gestaltet, welches sich nicht nach einem Prototyp anfühlt. Mit einem Startpreis von 1799 Franken ist es immer noch nicht günstig und fehlerfrei ist es auch noch nicht. Wer aber schon immer ein Falthandy wollte und nicht auf überragende Kameras und Akkulaufzeit angewiesen ist, kann jetzt bedenkenlos zugreifen.