Hacker greifen Toshiba in Europa an
Hacker haben den Tech-Giganten Toshiba angegriffen. Allerdings gingen beim Hackerangriff nicht viele Daten verloren.
Das Wichtigste in Kürze
- Toshiba wurde in Europa Opfer eines Hackerangriffs.
- Beim Angriff gingen jedoch nur minimale Datenmengen verloren.
Der japanische Technologiekonzern Toshiba Corp ist in Europa Opfer eines erpresserischen Hackerangriffs geworden. Toshiba Tec, ein Hersteller von Zahlungssystemen und Kopierern, sei Anfang Mai von «DarkSide» gehackt worden. Das erklärte die Frankreich-Vertretung des Unternehmens am Freitag.
Diese Hackergruppe steht in Verdacht, das Benzinpipeline-Netz von Colonial Pipeline in den USA lahmgelegt zu haben.
Wie die Vertretung in Frankreich weiter erklärte, ging nur eine minimale Menge an Arbeitsdaten verloren. Die Europa-Zentrale von Toshiba Tec in Deutschland war für eine Anfrage bislang nicht erreichbar.
Die Zahl der Cyberattacken, bei denen Hacker Daten verschlüsseln und sie nur gegen Bezahlung wieder freigeben, ist gestiegen. Die Erpresser stehlen auch Daten und veröffentlichen sie oder drohen damit.
Nach Hacker: Strategieprüfung ist in Planung
Die Konzernzentrale in Japan kündigte unterdessen eine Strategieüberprüfung an mit dem Ziel, den Unternehmenswert zu steigern. Die Grossbank UBS wurde als Finanzberater eingeschaltet.
Der Schritt folgt auf ein Übernahmeangebot von CVC Capital im Wert von 20 Milliarden Dollar. Dieses hatte Toshiba als unzureichend zurückgewiesen. Insidern zufolge sollen auch die Finanzinvestoren KKR & CO und Bain Capital interessiert sein.
Für das seit April laufende Geschäftsjahr stellte Toshiba einen Gewinnsprung auf umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro in Aussicht. Das kommt, nachdem das Betriebsergebnis im vergangenen Geschäftsjahr um 20 Prozent auf 780 Millionen Euro gesunken war.