Hacker trafen sich heute Samstag in Leipzig (D). Dabei sorgten sie sich um die Zukunft der Netzneutralität.
Die Erde ist vernetzt.
Laut Hackern sei die Netzneutralität gefährdet. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Hackern gefährden neue Angebote von Telekom-Anbietern die Netzneutralität.
  • Am Hackerkongress mahnen sie an ihre Verantwortung, die Idee des Internets zu bewahren.
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Neue Geschäftsmodelle im Zusammenspiel von Telekommunikationsfirmen und Multimedia-Anbietern gefährden nach Einschätzung von Experten den ungehinderten und gleichwertigen Zugang zu allen Informationen im Netz. Der Internetunternehmer Stefan Wahl warnte heute Samstag auf dem Hackerkongress in Leipzig (D) vor immer mehr «Walled Gardens» (eingezäunte Gärten), in denen grosse Internet-Anbieter einen bevorzugten Zugang zu bestimmten Diensten wie Netflix oder Spotify anbieten. Der Zugang zu anderen Internet-Inhalten müsse dann zusätzlich bezahlt werden.

«Wir sollten nie vergessen, dass wir eine Verantwortung haben, die ursprüngliche Idee des Internets zu bewahren», sagte Wahl, der für den Internetaustauschknoten ECIX tätig ist. «Wir haben es entwickelt als ein Netzwerk für den Austausch von Ideen und den nahezu freien Zugang zu Informationen in aller Welt.»

Garantien für Übertragungsqualität

In der Branche werden die von Unternehmen wie der Deutschen Telekom oder Vodafone übertragenen Video- oder Audiodienste als «Over-the-top»-Inhalte (OTT) bezeichnet. Anbieter wie Netflix benötigen auch in Spitzenzeiten am frühen Abend eine garantierte Bandbreite, um ihren Kunden eine möglichst flüssige Übertragung der Videodaten zu bieten. Solche Garantien für eine bestimmte Übertragungsqualität (Quality of Service) gefährdeten aber die Netzneutralität, also die Gleichbehandlung aller Daten bei der Übertragung im Netz, sagte Wahl. Das StreamOn-Angebot der Telekom ist auf Einwände der Bundesnetzagentur gestossen.

Auch der Chaos Computer Club (CCC) als Veranstalter des Hackerkongresses wandte sich gegen Mobilfunkangebote, bei denen die Nutzung bestimmter Dienste nicht auf das Datenvolumen angerechnet wird. «Dann kostet der andere Teil des Internets auf einmal Geld, das ist die Umkehrung», sagte CCC-Sprecher Linus Neumann. Deshalb müsse alles getan werden, um das Prinzip der Netzneutralität zu erhalten.

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