Hinterlässt Schäden: Arzt fordert Handyverbot für Kinder bis 6 Jahre
Kleine Kinder am Handy sind heutzutage kein seltener Anblick mehr. Experten zeigen sich schwer besorgt und appellieren für ein Verbot.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele kleine Kinder benutzen bereits regelmäßig ein Handy.
- Ein Arzt aus Berlin will das nun verbieten lassen.
- Er appelliert für ein Handyverbot für Kinder unter sechs Jahren.
Ein Leben ohne Handy? Für viele Menschen unvorstellbar. Auch die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets durch Kinder bereitet Experten immer mehr Sorge. So warnen sie nun vor den potenziellen Schäden, die diese Geräte auf die Entwicklung der Kleinen haben können.
Dr. Martin Karsten, Kinderarzt aus Berlin, begegnet täglich Kindern mit Beeinträchtigungen aufgrund übermässiger Handy-Nutzung. Er appelliert laut der «Bild»: Ein vollständiges Handy-Verbot für Kinder unter sechs Jahren muss her.
Als Grund nennt der Experte unter anderem die negativen Auswirkungen auf die Körperhaltung und die Augenentwicklung. Laut ihm würden diese Entwicklungsaspekte durch das ständige Starren auf kleine Bildschirme negativ beeinflusst werden.
Dr. Martin Karsten empfiehlt, den Handygebrauch von Grundschülern ebenfalls einzuschränken. Eine maximale Bildschirmzeit von 30 Minuten pro Tag sollte für sie das Maximum sein.
Für Jugendliche ab 12 Jahren empfiehlt er gegenüber der «Bild»: «In diesem Alter geht es mehr darum, ob das Verhältnis stimmt. Problematisch wird es, wenn mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, als draussen an der frischen Luft.»
Mit seinem Appell ist der Arzt nicht allein. Die Initiative «Schau Hin!» empfiehlt ebenfalls eine begrenzte Bildschirmzeit, abgestuft nach Alter: 30 Minuten für Kinder bis 5 Jahre, eine Stunde für 6- bis 9-Jährige.
Doch was passiert, wenn diese Kinder weiterhin unbegrenzten Zugriff auf Smartphones und Tablets erhalten? Experten warnen vor motorischen, sprachlichen und neurologischen Beeinträchtigungen. Auch die Sprachentwicklung kann durch den übermässigen Handygebrauch leiden. Laut der Krankenkasse Halle ist bereits jedes zwölfte Kind von Sprachstörungen betroffen – ein Anstieg um 59 Prozent seit 2012.
