Huawei FreeBuds Pro 2 im Nau.ch-Test — eine Glanzleistung?
Mit den FreeBuds Pro 2 will Huawei das Flaggschiff-Earbuds-Segment erobern. In vielen Aspekten sind sie definitiv ein Hingucker, ganz mangelfrei jedoch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus dem Hause Huawei gibt es aktuell neue kabellose Earbuds der Spitzenklasse.
- Die Huawei FreeBuds Pro 2 überzeugen mit ausgefallenem Design und Sound von Devialet.
- Zumindest als Allrounder sind die neuen Kopfhörer definitiv ein Favorit ihrer Klasse.
Seit kurzem ist die erste Iteration der Huawei FreeBuds Pro im Handel erhältlich. Für einen Startpreis von 199 Franken will das Unternehmen die absolute Spitze der drahtlosen Earbuds bereit haben. Jedoch können die Huawei FreeBuds Pro 2 nicht in jeder Kategorie glänzen.
Die FreeBuds Pro 2 im Disco-Design? Ja bitte!
Geliefert werden die Ohrstöpsel in einer schon fast überraschend kompakten Box mit kurzem Ladekabel und Silikonaufsätzen in drei Grössen. Was ins Auge sticht, sind die Kopfhörer selbst, zumindest in der getesteten «Silver Blue»-Farbvariante. Das Case ist in einem matten Hellblau gehalten, die Buds selbst in Hochglanz. Was auf Papier etwas billig wirken mag, überzeugt in Persona auf ganzer Linie!
Die Ohrhörer selbst sind zwar alles andere als gross, fallen aber im Bereich, welcher im Ohr liegt, etwas dick aus. Gerade in meinen kleineren Ohren haben sie dadurch nicht den besten Halt. Dies ist jedoch von Ohr zu Ohr unterschiedlich.
Huawei serviert Sound von Devialet
Wie typisch für dieses Preissegment kommen auch die Huawei FreeBuds 2 Pro mit Active Noise Cancelling daher. Dieses kann in drei Stufen eingestellt werden und ist auf dem höchsten Level auch ordentlich potent. Jedoch reagiert es hier sehr sensibel auf Luftdruck-Veränderungen. Etwa im Bus oder Tram, oder wenn im Raum eine Türe aggressiv geschlossen wird, wummert der Sound unangenehm.
Was aber ganz und gar nicht unangenehm ist, ist der Klang, welcher aus diesen Stöpseln kommt. Das hat auch einen guten Grund: Devialet. Der französische Luxusaudio-Experte war am Sounddesign der FreeBuds Pro 2 massgebend beteiligt.
Im von Devialet kreierten EQ-Setting fallen vor allem die Devialet-typischen, kräftigen Bässe auf. Dies aber zu Leiden der höheren Mitten, welche hier etwas unsauber durchkommen. Die Synthesizer in Daft Punk's «Gorgio by Moroder» sind also ordentlich ausgeprägt und verspielt, die restlichen Instrumente gehen jedoch unter. Die EQ-Einstellung «Höhenverstärkung» in der App liefert nach meinem Geschmack tatsächlich einen reineren Klang.
«Drücken und Wischen» ist nicht das Wahre
Die App ist übrigens mit praktischen Features ausgestattet, neben Equalizer auch ein Test für die richtige Passform. Weniger praktisch sind die Bediengesten an den Stöpseln. Am blockartigen Stamm kann hoch- und runtergewischt werden, um die Lautstärke zu kontrollieren, so weit so gut.
Die Musik und der ANC-, beziehungsweise Transparenz-Modus wird per Zusammendrücken am Stamm angesteuert. Dies benötigt einiges an Geschick und ist keine intuitive Steuermethode. Zudem werden die Earbuds so gerne mal verschoben, was schlicht unpraktisch ist.
Mit ANC können die Huawei FreeBuds Pro 2 übrigens knapp vier Stunden Musik wiedergeben. Mitsamt Case sind bis zu 18 Stunden möglich. Das genügt in den meisten Situationen, erlaubt aber kein tagelanges Musikhören.
Die Huawei FreeBuds Pro 2: ein guter Ansatz
Unterm Strich machen die FreeBuds Pro 2 fast alles richtig. Gerade der Sound kann mit etwas Finetuning doch stark beeindrucken. Vor allem auch das Design erweist sich als Highlight. Gerade in dieser Produktkategorie dürfen sich Mitbewerber hier eine dicke Scheibe abschneiden.
In der Preisklasse gibt es jedoch diverse Konkurrenten, welche in einzelnen Kategorien besser schlagen. Als Gesamtprodukt sind die Flaggschiff-Earbuds von Huawei jedoch mehr als stimmig.