Indien verbietet TikTok und andere chinesische Apps
Indien hat das soziale Netzwerk TikTok und 58 weitere chinesische Apps verboten. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken genannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Spannungen zwischen China und Indien spitzen sich zu.
- Nach dem Tod von 20 indischen Soldaten an der Grenze zu China reagierte das Land.
- Die Regierung verbannte TikTok und weitere chinesische Apps aus den App Stores.
Indien hat den Zugang zu 59 chinesischen Apps gesperrt, darunter etwa TikTok.
Das indische Informationstechnologieministerium habe mehrere Berichte erhalten, wonach Nutzerdaten von einigen dieser Apps missbraucht und auf Server ausserhalb des Landes übertragen würden. So hiess es in einer Mitteilung.
TikTok nicht mehr im App Store
Inzwischen sind TikTok und die betroffenen Apps nicht mehr im Google Play Store und Apple App Store zu finden.
«Die Zusammenstellung dieser Daten, deren gezielte Auswertung und das Profiling durch Elemente, die der nationalen Sicherheit und Verteidigung Indiens feindlich gesinnt sind - was letztlich die Souveränität und Integrität Indiens betrifft – ist eine sehr tief gehende Angelegenheit und eine dringende Sorge, welche Notfallmassnahmen erfordert», hiess es weiter.
20 indische Soldaten starben an Grenze
Die Spannungen zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt hatten sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Kürzlich starben bei einer Eskalation an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mindestens 20 indische Soldaten. Auf der indischen Seite gab es zunehmend Druck auf die Regierung hart gegen China vorzugehen. Einige indische Handelsverbände haben dazu aufgerufen, chinesische Güter zu boykottieren.
— TikTok India (@TikTok_IN) June 30, 2020
TikTok hat in Indien einen seiner grössten Märkte, die Plattform ist sehr beliebt und hat mehr als 100 Millionen Nutzer. TikTok erklärte, dass der Dienst allen Datenschutzgesetzen Indiens folge und keine Daten mit der chinesischen Regierung teile. TikTok ist laut der Mitteilung von der indischen Regierung eingeladen worden, die Situation zu klären.