Macher von «Pokémon Go» entwickeln eigenes soziales Netzwerk
Die Macher von «Pokémon Go» entwickeln ein eigenes soziales Netzwerk – es soll ein Gegenentwurf zum Metaverse von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nantic will den Austausch der Nutzer über ein soziales Netzwerk noch komfortabler machen.
- Die Macher von «Pokémon Go» starten ein eigenes soziales Netzwerk.
Ganz ohne Team-Spieler kommt man bei «Pokémon Go» nicht weit. Nun will Nantic den Austausch der Nutzer über ein soziales Netzwerk noch komfortabler machen. Die Macher des beliebten Smartphone-Spiels «Pokémon Go» starten ein eigenes soziales Netzwerk für die Nutzer ihrer Apps.
Bei «Campfire» (Lagerfeuer) können sich Spieler unter anderem ihre Position auf der Karte anzeigen und sich für Events verabreden, wie die Entwicklerfirma Niantic am Dienstag ankündigte. Während der Dienst zunächst für die bei Niantic entwickelten Spiele zur Verfügung stehen wird, sollen davon später auch Entwickler profitieren, die ihre Apps auf Niantics Technologie-Plattform aufsetzen.
Das 2016 gestartete «Pokémon Go», bei dem Spieler mit dem Smartphone kleinen animierten Monstern hinterherjagen, befeuerte den Boom bei Apps, die auf dem Bildschirm digitale Inhalte in reale Umgebungen integrieren. Man spricht dabei von «erweiterter Realität» (Augmented Reality, AR).
Gegenentwurf zum Metaverse
Niantic-Chef John Hanke sieht die Technologie als Gegenentwurf zum Konzept einer virtuellen «Metaverse»-Welt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. «Wir wollen Technologie nutzen, um etwas Magie zur Welt hinzuzufügen», sagte Hanke am Dienstag. «Wir wollen uns dabei nicht in den Weg stellen, die Welt ist ein ziemlich cooler Ort.» Hanke hofft stark auf AR-Brillen, bei denen digitale Inhalte direkt ins Blickfeld der Nutzer eingeblendet werden.
Die hauseigene AR-Technologie baut Niantic mit der Fähigkeit aus, die Position eines Nutzers an einem Ort bis auf den Zentimeter genau zu bestimmen. Möglich wird das durch Scans der Umgebungen und 3D-Modelle, so dass die Kamera erkennen kann, wo sich das Smartphone gerade befindet.
Mit der Technik sollen eingeblendete digitale Objekte präziser an die Umgebung angepasst werden und mit ihr interagieren. Auch können virtuelle Objekte in den Apps für mehrere Nutzer an exakt demselben Ort angezeigt werden. Die Funktion ist zunächst an Orten in San Francisco, Los Angeles, New York, Seattle, London und Tokio verfügbar und soll bis Jahresende auf mehr als 100 Städte weltweit ausgeweitet werden.