Technik: Google plant erweiterte Datenübermittlung im Notfall

Marie Augustin
Marie Augustin

Deutschland,

Wählen Android-Nutzer die Notrufnummer, sollen in Zukunft mehr Daten an die Rettungsstelle übermittelt werden. Darunter fallen Medikation und Allergien.

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Wählen Android-Nutzer den Notruf, sollen künftig medizinisch relevante Daten übermittelt werden können. - Pixabay/TheDigitalWay

Das Wichtigste in Kürze

  • Mittels Notfall-App sollen sich für eine Rettung relevante Informationen senden lassen.
  • Die Datenübertragung wird zurzeit in Deutschland getestet.
  • Für die Übermittlung ist die Zustimmung des Nutzers in den Einstellungen notwendig.

Sowohl in Android- als auch Apple-Smartphones ermöglicht Advanced Mobile Location (AML) eine Ortung beim Absenden eines Notrufs. Der Google-eigene Android Emergency Location Service (ELS) wurde nun erweitert, um zusätzliche Daten übertragen zu können.

So könnten bald auch Medikationen, Notfallkontakte und Allergie-Informationen an die benachrichtigte Rettungsstelle weitergeleitet werden. Notwendig ist dafür laut «Heise» die Zustimmung des Nutzers in den Einstellungen. Erste Tests laufen zu Jahresbeginn in Deutschland, wo mittlerweile alle Rettungsleitstellen über AML-Kompatibilität verfügen.

Welche Funktionen gibt es schon?

Bereits seit 2023 integriert ist die Übermittlung der Systemsprache, wodurch die Sprache ausländischer Anrufer schneller identifiziert werden kann. Einige Geräte können zudem einen schweren Sturz oder Autounfall erkennen und den Unfallzeitpunkt an die Rettung übermitteln.

Mittels dem «stillen Notruf» lässt sich per Button die Art des Notrufs (medizinischer Notruf, Feuerwehr-Notruf oder Polizei-Notruf) übermitteln. Damit lassen sich Rettungskräfte auch dann informieren, wenn man selbst nicht sprechen kann oder den Notruf heimlich absetzen muss.

Diese Daten können in Zukunft übermittelt werden

Mit der Erweiterung lassen sich zusätzliche medizinisch relevante Informationen übermittelt werden. Wie die Google-Mitarbeiter Micah Berman und Salvatore Baglieri verkündeten, handle es sich dabei nur um bei einer Rettung relevante Daten. Weitergeleitet werden könnten zum Beispiel die Blutgruppe, das Alter, Auskünfte zur Medikation und zu Allergien. Auch Name und Rufnummer des Notfallkontakts können angezeigt werden, sowie die eigene Beziehung zu dieser Person.

Zustimmen können die Nutzer der Übertragung in der im Smartphone integrierten Notfall-App. Auch mit der optionalen App «Persönliche Sicherheit» von Google lässt sich die Einstellung vornehmen. Anwender können auch einstellen, dass die Daten nicht übermittelt, sondern nur vor Ort auf dem eigenen Gerät angezeigt werden.

Hilfreiche Zusatzfunktionen

Auch die Übermittlung des Akkustandes könnte laut Google noch integriert werden. Bei einem sehr niedrigen Akkustand würde AML deaktiviert werden, damit der getätigte Notruf nicht abbricht.

Zudem könnten «Hosentaschenanrufe» vermieden werden, indem das Gerät erkennt, ob es sich in einer Hosentasche befindet. Darauf könne sich zwar «nicht blind verlassen werden», sagt Henning Schmidtpott von der Integrierten Leitstelle Freiburg DE. «Zusammen mit den wahrgenommenen Umgebungsgeräuschen können diese Daten aber helfen, den Notruf entsprechend einzuordnen und somit Zeit zu sparen.» Weiterhin könnte erkannt werden, ob der Notrufende gerade laufe, gehe oder fahre.

Kommentare

User #1458 (nicht angemeldet)

Entweder man lässt die Hosen runter oder man stirbt im Notfall. Jeder hat die freie Wahl. Schöne nicht mehr ganz so neue Welt.

User #6293 (nicht angemeldet)

Alle sind für goggle für was denn. Die Sammeln alles wo Sie können.

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