Technik: KI-generierte Preise wegen Datenschutzsorgen in Kritik
Dynamische Preise sind längst normal. Eine US-Supermarktkette will die Technik mithilfe von KI revolutionieren. Droht das auch bei uns?
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Supermarktkette Kroger will mittels KI ihre dynamische Preisgestaltung optimieren.
- Dies sei datenschutztechnisch heikel, finden die US-Senatorin Warren und US-Senator Casey.
- In der Schweiz ist der Einsatz von KI in Supermärkten derzeit kein Thema.
Dynamische Preise sind im Internet längst zur Normalität geworden. Dass diese auch immer mehr im analogen Leben Einhalt gebieten, ist vielen nicht bewusst. So auch bei der US-Supermarktkette Kroger: Seit 2018 setzt man dort auf die Technik, wie «The New York Sun» schreibt.
Mithilfe von KI soll jetzt der nächste Schritt gemacht werden, der Konzern löst damit aber eine grosse Kontroverse aus. Geplant ist ein System, welches mittels Gesichtserkennung das Geschlecht sowie Alter der Kundschaft erkennt. Dadurch sollen den Personen personalisierte Angebote und Werbung präsentiert werden.
Dies lässt bei den Datenschutzbeauftragten die Alarmglocken läuten. Nun schaltet sich auch die Politik in das Geschehen ein: Senatorin Elizabeth Warren und Senator Bob Casey wenden sich in einem Schreiben an Kroger-CEO Rodney McMullen. Darin zeigen sie sich besorgt über «mögliche Verletzungen der Privatsphäre und das Risiko von Ungleichheiten».
Im Schreiben warnen die beiden Mitglieder der Demokraten vor der Erstellung von personalisierten Profilen von Personen, welche bei Kroger einkaufen. Mit diesen könne laut ihnen die maximale Zahlungsbereitschaft der Kundin oder des Kunden ermittelt und so die Gewinne maximiert werden.
Dynamische Preise – auch in der Schweiz?
Könnte es in der Schweiz auch schon bald zum Einsatz von KI im Supermarkt kommen? Im Moment jedenfalls nicht. Laut einem Bericht der «Handelszeitung» aus 2018 sind dynamische Preise in kleinem Rahmen zwar schon länger normal. So koste ein Salat am Morgen mehr als am Abend – individuelle Preise werden aber noch nicht angewendet.
Die grösseren Supermärkte experimentieren aber schon länger in diese Richtung. So gebe es bei der Migros beispielsweise individuelle Cumulus-Coupons.
Abschliessend lässt sich sagen, dass es in der Schweiz momentan kein System gibt, welches mit KI die Preise laufend anpasst. Ein solches wird in nächster Zeit voraussichtlich auch nicht eingeführt werden. Durch die Weiterentwicklung von KI scheint dies aber nur eine Frage der Zeit – sollte sich die Politik nicht einschalten.