Technik: Warnung vor Identitätsdiebstahl bei der Jobsuche
Die deutsche Verbraucherzentrale warnt derzeit vor gefälschten Stellenangeboten. Die Bankkonten der «Arbeitnehmer» werden anschliessend belastet.
Das Wichtigste in Kürze
- Heutzutage sind gefälschte Stellenanzeigen bei der Jobsuche keine Seltenheit.
- Betrüger versuchen damit, an Kontodaten der Bewerber zu kommen.
- Anschliessend werden deren Konten für unbekannte Geldgeschäfte missbraucht.
Für Arbeitssuchende oder Berufswechsler ist eine Jobzusage ein lang ersehntes Ziel. Vor Freude gerät aber oftmals sämtliche Vorsicht vergessen – selbst wenn der neue Arbeitgeber ohne Umschweife weitere persönliche Daten anfordert. Handelt es sich um ein grosses renommiertes Unternehmen, soll man diese auch noch besonders zügig übermitteln. Es warten schliesslich noch andere Bewerber – ist man nicht schnell genug, könnte die Stelle schon wieder weg sein.
So ist es auch einer Berlinerin ergangen, die auf eine scheinbare Arbeitnehmersuche der Deutschen Bahn reagierte. 2020 bewarb sie sich auf den vermeintlichen Posten als «Grafiker & Webdesigner in Heimarbeit». Was sie nicht wusste: Bei der Stellenausschreibung handelte es sich um eine Betrugsmasche.
Seriöse Kontoeröffnung für kriminellen Kontomissbrauch
Wie «Chip» berichtet, erhielt die Berlinerin wenig später die Zusage. Darauf folgte der nächste Schritt: Sie musste ihre Identität über ein neu eröffnetes Konto bei einer Partnerbank verifizieren.
Bei der angegebenen Partnerbank durchlief die Betroffene dann ein Video-Ident-Verfahren. Diese sind gesetzlich anerkannt und werden zur tatsächlichen Verifizierung bei Kontoeröffnungen von seriösen Banken genutzt.
Nach Bestätigung ihrer Identität wurde das erstellte Konto jedoch nicht aufgelöst. Stattdessen nutzten die Hintermänner der Stellenanzeige es für unbekannte Geldgeschäfte. Aus dem Missbrauch resultierende Strafanzeigen und Schadensersatzforderungen treffen dann den verifizierten Kontoinhaber – ein Identitätsdiebstahl ist erfolgt.
Wie erkenne ich gefälschte Stellenangebote?
Einem Identitätsdiebstahl gehen oft mehrere Warnsignale voraus. Als Beispiel gilt eine ungewöhnlich schnelle Zusage für die ausgeschriebene Stelle. Im Normalfall benötigen Unternehmen mindestens ein paar Tage, um ihre Bewerber gründlich zu prüfen.
Auch eine rein schriftliche Zusage ist eher ungewöhnlich. Standardmässig möchte der Arbeitgeber seine potenziellen Mitarbeiter entweder persönlich oder via Online-Meeting kennenlernen. Kommt dann noch die Aufforderung zur Identitätsüberprüfung vor der Zusendung des Arbeitsvertrages, sollten die Alarmglocken läuten.
Auch einer Aufforderung zur Datenübermittlung via E-Mail, Chat oder Messenger sollte man keinesfalls nachkommen. Besonders nicht bei sensiblen Angaben wie der IBAN oder einer Kopie des Personalausweises oder Reisepasses.