Rösti: Autobahn-Ausbau soll mehr Sicherheit und weniger CO2 bringen

Der Ausbau der Autobahnen ist gemäss Bundesrat Albert Rösti dringend notwendig. Er hat heute die Abstimmungskampagne lanciert.

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Bundesrat Albert Rösti im Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Albert Rösti lanciert den Abstimmungskampf für den Autobahn-Ausbau.
  • Mit weniger Stau steige die Sicherheit, während der CO2-Ausstoss sinke.
  • Er will nicht den Strassen- gegen den Schienenverkehr ausspielen.

Das an neuralgischen Stellen chronisch überlastete Schweizer Autobahnnetz soll für 4,9 Milliarden Franken erweitert und von Staus befreit werden. Es geht um sechs Projekte: fünf in der Deutschschweiz und eines am Genfersee. Verkehrsminister Albert Rösti erläuterte am Donnerstag in Bern vor den Medien, weshalb die Ausbauvorhaben aus Sicht des Bundesrates notwendig sind.

Rösti verwahrte sich gleich zu Beginn dagegen, dass Strasse und Schiene gegeneinander ausgespielt würden. Mit fünf Milliarden Franken könne man im Schienenverkehr niemals gleich viel ausrichten: «Wir haben 70 Prozent des Verkehrs auf der Strasse. Mit diesen sechs Projekten beheben wir für fünf Milliarden die wichtigsten Stausituationen.»

Verkehr auf Autobahnen statt in Dörfern

So könne der Verkehr aus den Dörfern zurück auf die Autobahnen verlagert werden: «Damit wird die Sicherheit in den Dörfern erhöht, damit gibt es weniger CO2-Ausstoss.»

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Bundesrat Rösti zum Ausbau: «Damit wird die Sicherheit in den Dörfern erhöht, damit gibt es weniger CO2-Ausstoss.» - Nau.ch

Gleichzeitig werde schon heute mehr in den Schienenverkehr investiert als die Strasse, rechnet der Bundesrat vor. «Im Unterschied zur Strasse ist halt bei den Projekten zum öffentlichen Verkehr kein Referendum ergriffen worden.»

Strassenverkehr verursacht viel höhere Kosten als gedacht

Gerade heute hat allerdings Röstis Departement den von vielen lange erwarteten Bericht zu den externen Kosten des Verkehrs veröffentlicht. Darin zeigt sich: Der Strassenverkehr kostet in Sachen Gesundheit, Umwelt & Co. mehr als doppelt so viel wie gedacht.

Stau Autobahn Schweiz
Stau kostet Geld: Um dies zu verhindern, sollen die Autobahnen ausgebaut werden. - keystone

Albert Rösti will dies aber nicht als Argument gegen den Autobahn-Ausbau mit nachfolgendem Mehrverkehr verstanden wissen: «Im Gegenteil, denn der Verkehr ist ja heute da.» Damit seien auch die externen Kosten sowieso da. «Wenn wir den Stau verhindern können, dann senkt das die externen Kosten.»

Positive Umfrage-Werte kein Grund zur Beruhigung

Gemäss den neusten Umfragen hat Albert Rösti die Mehrheit des Stimmvolks bereits auf seiner Seite. 56 Prozent wollen Ja stimmen, gegenüber 42 Prozent Nein. Zu Beginn eines Abstimmungskampfs dürfe man aber noch nicht beruhigt sein, relativiert Rösti. «Ich gehe davon aus, dass das gegnerische Komitee auch aktiv sein wird.»

Die Autobahnen seien die Schlagadern unserer Wirtschaft, so der Bundesrat: «Auf drei Prozent der Strassenlänge – den Autobahnen – verkehren 40 Prozent des Individualverkehrs und 70 Prozent des Güterverkehrs.»

Solches müsse man dem Stimmvolk bis zum Abstimmungssonntag am 24. November aufzeigen. «Wenn man am Morgen sein frisches Gipfeli im Detailhandel kaufen können will, dann braucht es den Lastwagen. Praktisch alles kommt mit dem Lastwagen.»

A13-Sperrung: «Anschauungsunterricht hilft uns»

Auf der Nord-Süd-Achse haben in den letzten Monaten verschiedene Unfälle und Naturkatastrophen zu Sperrungen geführt. Andererseits konnte man sich dann immer irgendwie arrangieren. Doch Bundesrat Rösti ist überzeugt: Solches hilft nun im Abstimmungskampf.

Befürwortest du den Ausbau der Autobahnen, über den im November abgestimmt wird?

«Ein Unfall im Gotthard-Eisenbahntunnel, ein Ereignis im Strassentunnel, die A13-Sperrung durch ein Unwetter: Man hat natürlich schon gemerkt, was für einen Einfluss dies hat auf das Gesamtverkehrssystem, auf die Stausituation.»

A13 Autobahn Unwetter gesperrt
Blick auf die Autobahn A13 zwischen Lostallo und Mesocco, welche am 3. September 2024 wieder komplett für den Verkehr geöffnet wurde. Der Autobahnabschnitt war nach den Unwettern vom 21. Juni 2024 vierzehn Tage lang gesperrt. - keystone

Der Unmut in der betroffenen Bevölkerung, die ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen konnte: Das sei eins der Elemente, die zeigten, wie wichtig das Strassen- und Eisenbahnnetz sei. «Und wie wichtig dass es vor allem auch ist, dass es redundante, doppelspurige Netze hat». Wie auch unter anderem beim Ausbau des Fäsenstaubtunnels in Schaffhausen.

Kommentare

User #3270 (nicht angemeldet)

naja, wo sind dann die Werbeplakat "NEIN" von der Agrar Industrie auf die Bauernhöfe? unterstütz da plötzlich niemand mehr die Landwirte die Ihres Wervolles Land Verlieren werden? bei der Biodiersität Initiative würde kein m2 Land verloren, aber hier schon mässig. Also wenn jetzt die Autobahnen scheinbar schon überlastet sind, wie wird es dann gehen während der 20-25 Jährige 1 Spurige Baustelle?

User #5873 (nicht angemeldet)

Eine erfolgreiche Schweiz, wo täglich 7 - 8 Stunden Berufsarbeit geleistet wird und jährlich 6 - 8 Wochen Ferien genossen werden - diese Schweiz braucht keinen weiteren Ausbau der Autobahnen. Ich frage mich immer: Wer hat denn soviel Zeit, täglich mit dem Auto stundenweise herum zu karren? Und wohin wollen denn all diese Leute?

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