Trotz Abo: Disney-Plus-Nutzer müssen für Mulan-Verfilmung zahlen
Das Wichtigste in Kürze
- Im September erscheint die erste Realverfilmung des Disney-Klassikers Mulan.
- Nun wurde angekündigt, dass der Streifen auf Disney+ zur Verfügung stehen wird.
- Zahlende Kunden müssen aber ein zusätzliches Entgelt von 30 Dollar entrichten.
Für zehn Franken monatlich Zugang zu allen Filmen aus dem Disney-Katalog. So bewarb der Mickey-Mouse-Konzern seinen neuen Streaming-Dienst Disney+.
Kaum ging der Dienst online, kam die grosse Enttäuschung: Film-Studios wie 20th Century Fox gehören zwar Disney – doch nur ein Bruchteil der Filme dieses Studios sind verfügbar.
Ebenso sind nicht alle Marvel-Filme auf der vergleichsweise jungen Streaming-Plattform anzutreffen. Grund ist meistens, dass die Vertriebs- und Verwertungsrechte noch bei anderen Studios und Streaming-Anbietern liegen. Beim fehlenden Streifen «Titanic» wird spekuliert, dass dieser schlicht zu viel nackte Haut zeige. Für einen sich als familienfreundlich gebenden Dienst wie Disney+ vermutlich ein Grund für die Streichung aus dem Katalog.
Realverfilmung von Mulan kommt au Disney+
Jetzt dürfte sich erneut Ernüchterung unter Disney-Plus-Abonnenten breitmachen. Entgegen den Erwartungen hat Disney-CEO Bob Chapek angekündet, dass die neue Realverfilmung von Mulan zwar zur Verfügung stehen werde. Allerdings werde Mulan nicht in den Abo-Kosten inbegriffen sein.
Stattdessen müssen zahlende Abonnenten 30 zusätzliche Dollar blechen, um Zugang zum Film zu erhalten. Es handle sich um eine einmalige Zahlung und gewähre zeitlich unbegrenzten Zugriff auf den Film. Dies jedoch nur so lange, wie man eben zahlender Kunde sei.
«Verrückt zu glauben», «viel zu teuer», «die haben echt Eier», so die Stimmung im Netz.
Hinterlistige Geschäftsstrategie?
Wer den Film kauft und später sein Abo nicht verlängern möchte, wird sich die Kündigung zweimal überlegen. Ansonsten fielen ja 30 Dollar ins Wasser. Ein strategischer Entscheid Disneys, um zur Abo-Verlängerung zu motivieren?
Es ist sicher zu beachten, dass der Film im Normalfall im Kino starten und erst später auf Disney+ erscheinen würde. Ob aber 30 Dollar und die Abo-Pflicht eine faire Alternative zum Kino-Eintritt sind, ist fraglich.
Hintergrund für diesen kontroversen Entscheid ist wohl die Corona-Krise. So vermeldete Disney im letzten Quartal einen Verlust von 4,7 Milliarden Dollar. 3,5 Milliarden minus machte der Konzern allein wegen der Schliessungen seiner Vergnügungsparks.
In ausgewählten Regionen, wo der Streaming-Dienst nicht verfügbar ist, soll Mulan immerhin in den Kinos anlaufen, weiss das Onlineportal «Golem».