Verstecktes Schwarzes Loch in Sternhaufen entdeckt
Forscher haben ein neues schwarzes Loch entdeckt. Es ist das erste Mal, dass ein schwarzes Loch ausserhalb der Milchstrasse mit dieser Methodik entdeckt wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- In der «Grossen Magellanschen Wolke», wurde ein neues schwarzes Loch entdeckt.
- Die relativ kleine Singularität umfasst gerade mal 11 Sonnenmassen.
- Astronomen schlossen auf den Standort anhand des Einflusses auf die Bewegung eines Sterns.
Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat ausserhalb der Milchstrasse ein neues schwarzes Loch entdeckt. Gelungen ist dies mithilfe des Very Large Telescope (VLT) im Norden Chiles. Die Astronomen ermittelten den Standort des Schwarzen Loches anhand seines Einflusses auf die Bewegung eines Sterns in seiner Nähe.
Dieser Stern wiederum war Bestandteil des mehrere Tausend Sterne umfassenden Sternenhaufens NGC 1850. Er befindet sich in einer unserer Nachbargalaxien, der «Grossen Magellanschen Wolke». Diese ist rund 160 Tausend Lichtjahre von uns entfernt.
Es ist das erste Mal, dass auf diese Weise ein Schwarzes Loch ausserhalb der Milchstrasse gefunden wurde, berichtet «Innovations Report».
Nun erhoffen sich die Forscher, künftig weitere Schwarze Löcher mit derselben Methodik entdecken zu können. Das ist nötig, um dereinst auf den Ursprung dieser Singularitäten schliessen zu können.
Schwarzes Loch umfasst «nur» 11 Sonnen-massen
Das gefundene Schwarze Loch ist relativ «leicht», umfasst gerade mal 11 Sonnen-Massen. Umkreist wird er von einem Stern mit fünf Sonnenmassen. Vergleichbare schwarze Löcher wurden bereits in anderen Galaxien entdeckt. Hier kam jedoch eine andere Methode zum Zug: Statt anhand des Verhaltens dem Schwarzen Loch nahestehender Sterne, wurde das Röntgenlicht gesammelt, welches die Singularitäten aussenden.
Röntgenstrahlen werden dann abgesondert, wenn ein Schwarzes Loch Materie aufnimmt. Ausserdem können Gravitationswellen helfen, auf die Position eines schwarzen Loches zu schliessen. Gravitationswellen entstehen etwa bei der Kollision schwarzer Löcher untereinander. Oder bei Kollisionen mit Neutronensternen.
Doch nicht immer lassen sich Schwarze Löcher auf diese Weise aufspüren. Stefan Dreizler, ein Mitglied des Forscherteams, von der Universität Göttingen (D): «Die grosse Mehrheit kann nur aufgrund von Bewegungen enttarnt werden.» So würden Schwarze Löcher den Lauf der sie umgebenden Sterne subtil, aber nachweisbar beeinflussen. «So können wir sie mit hoch entwickelten Instrumenten finden.»