Wenn der Keuschheitsgürtel zum Sicherheitsrisiko wird
Immer mehr Gegenstände sind online vernetzt, auch Sexspielzeuge. Doch sie sind oft nicht genug vor Hackerangriffen geschützt. Das kann unangenehme Folgen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Hacker konnten einen Keuschheitsgürtel für Männer übernehmen.
- Die Folge: Das beste Stück bleibt weggesperrt – permanent.
- Abhilfe verschafft nur ein Winkelschleifer.
Es klingt schon einem Alptraum-Szenario: Um das Schlafzimmer-Leben etwas aufzupeppen, bestellt sich der Mann einen Keuschheitsgürtel. Das Sexspielzeug öffnet sich erst, wenn die Partnerin diesen in der Smartphone-App deaktiviert. Doch nichts passiert – das beste Stück bleibt stecken, ohne das Mann etwas dagegen tun kann.
Genau dieses Szenario haben Hacker von «PenTestPartners» nun untersucht. Gemeinsam mit dem Blog «Internet of Dongs» hat das Cybersicherheits-Unternehmen den Keuschheitsgürtel «CellMate» unter die Lupe genommen.
Keuschheitsgürtel lässt sich ohne grossen Aufwand hacken
Die Schwachstelle liegt beim Keuschheitsgürtel in der Bluetooth-Verbindung. Besonders schwierig sei diese nicht zu hacken nicht gewesen, schlussfolgert «PenTestPartners». Die Programmierschnittstelle, genannt API, verfügt über keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Ohne ein Passwort zu benötigen konnten sich die Hacker im Versuch Zugang zum Gerät verschaffen.
Die Folgen davon sind äusserst unangenehm: Die Tüftler konnten den Geräte-Standort, das Passwort und andere persönliche Daten erbeuten. Schlimmer noch: Es gelang ihnen auch, das Gerät permanent zu verschliessen. Ein massiver Edelstahlbügel verhindert jegliche Verwendung des Genitals.
Die Lösung für den Hacker-Angriff: Schweres Gerät
Haben die Hacker sich einmal Zugang verschafft, bleibt laut «PenTestPartners» nur ein Ausweg: «Ein Winkelschleifer oder ein anderes schweres Gerät wäre nötig, um den Träger freizuschneiden.» Eine Vorstellung, bei der es wohl jeden Mann gruselt.
Hinter dem «CellMate» steckt das chinesische Unternehmen QIUI. Dieses hat auf die Hinweise zur gravierenden Sicherheitslücke bisher nicht reagiert. Auch im «Internet of Dongs» bleibt Vorsicht geboten: Man(n) sollte sich besser zweimal überlegen, wo man sein bestes Stück reinsteckt.