25 Jahre nach Karfreitagsabkommen: Nordirland erinnert sich
In Nordirland haben Menschen 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs, aus den einst verfeindeten Lagern, sich gemeinsam an den historischen Tag erinnert.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Karfreitag gedenkt Nordirland dem Ende des Bürgerkrieg.
- Über 3500 Menschen waren damals umgekommen.
- Das Karfreitagsabkommen beendete das Unheil.
Bürgerinnen und Bürger formten am Karfreitag in Belfast eine Menschenkette. Zum Teil stammten sie aus einer Strasse, die grösstenteils von protestantischen Anhängern einer engen Union mit Grossbritannien bewohnt wird. Zum anderen Teil aus einer Strasse mit Republikaner, die nach einer Wiedervereinigung Nordirlands mit Irland streben.
Der blutige Bürgerkrieg zwischen den beiden Lagern wurde durch das Karfreitagsabkommen beendet. Damals kamen etwa 3700 Menschen beim Konflikt ums Leben und ungefähr 47'500 wurden verletzt. Eigentlich ist der Stichtag der 10. April, aber da das Abkommen eng mit dem Karfreitag verbunden ist, gab es jetzt schon mehrere offizielle Gedenkveranstaltungen.
So fand im nordirischen Regionalparlament Stormont etwa eine Gedenkversammlung statt. In Dublin wurden die mehr als 3600 Namen der Todesopfer der sogenannten «Troubles» verlesen. Mehrere Betroffene und Angehörige versammelten sich an einem Strand an der Küste Nordirlands. Da wurde der Sonnenaufgang gemeinsam verfolgt und in Gedenken an die Ereignisse innegehalten.
25 Jahre nach dem Friedensabkommen
Alan McBride, dessen Frau und Schwiegervater 1993 bei einem Bombenattentat getötet wurden, bezeichnete das Abkommen als «Wendepunkt» für Nordirland. Im Gespräch mit der britischen Nachrichtenagentur PA betonte er dies. Allerdings zeigte er sich auch frustriert über die aktuelle politische Lähmung. McBride hätte gedacht, dass 25 Jahre später, Nordirland schon weiter wäre in der Gesellschaft.
Die unionistische Partei DUP blockiert aus Protest gegen Post-Brexit-Regeln für Nordirland die Bildung einer Regionalregierung. Dies mit der republikanischen Partei Sinn Fein. Die waren bei den Wahlen im vergangenen Jahr erstmals stärkste Kraft in der Provinz geworden.
