32-jähriger Obdachloser soll tödliches Feuer in Haus in Neumünster gelegt haben
Nach einem Wohnhausbrand mit zwei Toten im schleswig-holsteinischen Neumünster steht ein 32-Jähriger unter Mord- und Brandstiftungsverdacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Verdächtiger kommt in Psychiatrie - Zwei Menschen starben bei dramatischem Brand.
Der Obdachlose sei wegen möglicher Schuldunfähigkeit auf richterlichen Beschluss in einem psychiatrischen Krankenhaus, teilten die Staatsanwaltschaft Kiel und die Polizei in Neumünster am Donnerstag mit. Bei dem Feuer im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses waren am Dienstag zwei Menschen ums Leben gekommen, einer starb nach einem Sprung aus einem Fenster.
Nach Angaben der Ermittler war der 32-Jährige am Dienstagmorgen selbst bei der Bundespolizei in Neumünster erschienen und hatte angegeben, ein Feuer in einem Wohnhaus gelegt zu haben. Weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei erhärteten den Verdacht, dass der Mann die vorangegangene Nacht in dem brandbetroffenen Gebäude verbrachte und dort auf noch ungeklärte Weise ein Feuer legte.
Eine ärztliche Untersuchung ergab demnach weiterhin Hinweise auf eine psychiatrische Erkrankung, die zu einer Schuldunfähigkeit bei Begehung der Tat führen könnte. Ein Amtsrichter ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft an, den Verdächtigen vorläufig in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Die Ermittlungen von Brandermittlern der Polizei am Tatort dauerten derweil noch an.
Bei dem Feuer hatten sich dramatische Szenen abgespielt. Ein 42-Jähriger starb bei einem Sprung aus einem Fenster in den Hof des brennenden Gebäudes. Insgesamt retteten Einsatzkräfte mehr als 30 Menschen aus dem Haus und den Nachbargebäuden. Nach dem Ende der Löscharbeiten fanden sie im ausgebrannten Dachgeschoss eine weitere Leiche. Die Identität war bis Donnerstag noch unklar.